Ein letztes Mal heißt es gut Kette, Beine und Arme ölen, denn auch die heutige Etappe ist in sonniger Begleitung. Ein letztes Mal werden Kilometer und Spenden für ein Schulprojekt in Ruanda gesammelt. Alle Leser können mitmachen!
Kaum sind die ersten 5km zurückgelegt sind auch schon die Strapazen des Vortages vergessen, das Laktat verteilt sich und der Muskelkater wird zum Muskelkätzchen bis er gänzlich verschwindet. Mehr noch, man kann den Radlern ansehen das Mensch und Maschine mittlerweile eine Symbiose eingehen, Fahrer und Bike verschmelzen zu einer Einheit. Der geübte Blick erkennt den runden Tritt alá Emanuel Buchmann, gefolgt von einem Kraftpaket eines Andre Greipel würdig, alle zusammen sind ein homogene, mega gute Gemeinschaft und nicht weniger motiviert als ein Profiteam.
Egal durch welchen Ort wir kommen der Zug sieht lächelnde Menschen, winkende Kinder und deutlich die Frage in den zuschauenden Augen: ‘mein Gott wie viele kommen da noch?’ Tatsache ist, Lembeck-Rhade stellt hier gerade das größte Team in Bayern.
Anstiege sich auf Anfang und Ende der Tour verteilen. Wieder geht es durch idyllische Landschaften entlang der Landesgrenze und man fragt sich immer wieder: ‚Warum in die Ferne schweifen, wo das Schöne doch so nah‘
Abend‘s zuvor beim kulinarischen Ausklang der Etappe hatte noch jemand erwähnt: ‚Morgen geht’s nach dem ersten Berg nur noch runter.‘ Wer das geglaubt hat, glaubt auch das Zitronenfalter Zitronen falten, denn trotz generellen abfallendes Geländes unterbrechen immer wieder Bergwertungen unterschiedlicher Kategorien den Flow und damit nicht genug ist heute der Wind eher Bremse als Motor.
Ab Burghausen schlängelt sich die Radkarawane längs dem Inn, mal auf deutscher mal auf österreichischer Seite. Auch auf der letzten Etappe läuft alles wirklich rund wie ein gut gespeichtes Laufrad und so nähern wir uns dem letzten aber heftigsten Anstieg heute. Noch einmal alles rausballern und dann in die verdiente Abfahrt „stürzen“ runter ins schöne Passau. Rudi unser motorisierter Tourbegleiter folgt uns den Berg hoch bereit jeden ermüdeten Kämpfer einzusammeln. Aber es versteht sich von selbst, aufgeben ist keine Option. Der Schweiß läuft aus den Helmen, jede Umdrehung schmerzt, bei 12% Steigung wird nochmal mit letzter Kraft auf das Pedal gedrückt um an Ende wieder einen bezwungenen Berg mehr auf der Liste zu haben…yeah…Mission completed! Ab jetzt tatsächlich nur noch runter nach Passau, auf kürzestem Weg zum Hotel, denn kaum stehen die Bikes am Zielort und die ersten Biere sind verteilt öffnet der Himmel seine Schleusen…was für eine Punktlandung, besser hätte man es nicht planen können.
So endet nun die Tour genauso perfekt wie sie begonnen hat, dank dem Organisationsteam perfekt geplant, organisiert und durchfinanziert. Einen großen Dank an die Organisatoren!
Damit endet hier der diesjährige Abschnitt der Deutschlandtour. Das Elfer-Team legte in Summe 465 km mit einem Gesamtanstieg von ca. 4700 Höhenmeter Unfall- und Pannenfrei zurück. Eine Tour die es schwer macht überboten zu werden, denn Highlight-Dichte, Eindrucksvielfalt, sowie die sportlich absolut anspruchsvollen Events sind kaum zu toppen.
Es bleibt nur noch zu sagen: Die deutsche Grenze ist noch lang, nach der Tour ist vor der Tour. Wir sehen uns wieder wenn es heißt Deutschlandtour Teil 4 von Passau nach…!