Lembeck – Ein ganzer Ort lag lange Zeit in Angst und Schrecken. Nach dem letzten Vergewaltigungsversuch am Montag konnte der Täter mit dem blauen Mofa / Motorroller endlich gefasst werden.
Scheinbar schon am Dienstag wurde ein erst 17 Jahre alter Tatverdächtiger festgenommen, der mitlerweile die Taten zugegeben hat. Der 17jährige wohnt im Umfeld der Tatorte und seine Angehörigen sind geschockt über die Taten des sonst unbescholtenen Jugendlichen. Zur Zeit sitzt der Täter in U-Haft.
Bericht der WAZ Dorsten von 09.57 Uhr:
Lembeck. Es soll sich um einen 17-Jährigen handeln, der nun in U-Haft sitzt. Drei Übergriffe auf Frauen seit Anfang Juli.
Ein erst 17-jähriger Sextäter hat mehrere Übergriffe auf Frauen im Raum Dorsten gestanden. Er sitzt nun in U-Haft. Mit drei Überfällen auf Frauen hatte der Mann zuletzt Angst rund um Lembeck verbreitet. Den Opfern hatte der 17-Jährige mit seinem blauen Mofa nachgestellt.
Der Sextäter auf dem blauen Mofa ist gefasst . Das bestätigte die Polizei am Donnerstag morgen. Es soll sich um einen erst 17-jährigen Mann handeln, der im Umfeld der Tatorte wohne und nun in U-Haft sitze, er habe die Taten bereits gestanden. Näheres wollen die Ermittler im Laufe des Vormittags bekannt geben. Von der Festnahme hatten die Verantwortlichen der Internet-Ortsteilseite lembecker.de. am Morgen als erste erfahren.
Mit drei Überfällen auf Frauen hatte der Mann zuletzt Angst rund um Lembeck verbreitet: Am 7. Juli warf der Mann am Deutener Weg in der Nähe des Rhader Mühlenbachs eine Spaziergängerin (60) zu Boden, bedrängte sie sexuell und flüchtete, als die Frau um Hilfe rief. Das Opfer wurde bei dem Überfall verletzt.
Am 20. August fuhr der Täter auf dem Mofa auf dem Deutener Weg in Höhe der A31-Brücke an seinem zweiten Opfer vorbei, berührte die 57-Jährige unsittlich.
Spaziergängerein mit Hund überfallen
Am Montag, 1. Oktober, überfiel er schließlich am Endelner Weg eine Spaziergängerin (30), die mit ihrem Hund unterwegs war. Der Mann fuhr mehrfach mit dem Mofa an ihr vorbei, bedrohte sie und bedrängte sie schließlich sexuell. Die 30-Jährige konnte sich schließlich erfolgreich wehren, den Täter vertreiben und die Polizei alarmieren. Eine sofort eingeleitete Großfahndung verlief schließlich ohne Ergebnis.
Nach dem dritten Vorfall ermittelte die Polizei intensiv – und konnte den Täter schließlich greifen. Polizeisprecherin Ramona Hörst: „Das war eine gute Zusammenarbeit unserer Ermittler.“
Offizieller Polizei-Pressebericht von 12.15 Uhr:
POL-RE: Dorsten: Fahndung erfolgreich – Polizei nimmt Rollerfahrer nach Sexualdelikt fest
Recklinghausen (ots) – Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Essen und des Polizeipräsidiums Recklinghausen:
Der Rollerfahrer, der am Montag, 01.10.2012, am Endelner Weg eine Frau aus Dorsten überfallen hat, konnte in den Abendstunden des vergangenen Dienstags von der Polizei festgenommen werden. Die intensive Zusammenarbeit von Fahndungskräften im Tatortbereich und den Ermittlern der Fachdienststelle für Sexualstraftaten führte auf die Spur eines bislang polizeilich unbekannten 17-jährigen Dorsteners. Weitere zielgerichtete Ermittlungsarbeiten begründeten einen Tatverdacht gegen den Jugendlichen. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Essen und dem zuständigen Amtsgericht erging ein Beschluss zur Durchsuchung der Wohnung des Tatverdächtigen. Im Verlauf der Durchsuchungsmaßnahmen konnten u. a. Teile der Täterkleidung und das Tatfahrzeug als Beweismittel sichergestellt werden. Bei den Vernehmungen legte der Dorstener ein umfassendes Geständnis abgelegt. Darin gestand er auch eine weitere Sexualstraftat und weitere Belästigungen von Frauen in Dorsten. Am Mittwoch wurde der junge Mann dem Haftrichter vorgeführt. Es erging Haftbefehl wegen Vergewaltigung. Die Ermittlungen dauern an.
Aufregende Tage! / Kommentar von Lembecker.de
Am Montag kam die Meldung über den Vergewaltigungsversuch eines bis dahin unbekannten Täters. Mit Nennung eines blauen Mofas bzw. Motorrollers war recht schnell klar, dass es ein und der selbe Täter sein muss, der auch zuvor im Endelner Bereich Frauen belästigte. Diesmal wurde die Suche nach dem Täter ernst und spätestens jetzt wissen wir, wie effektvoll bei der Kripo der Unterschied zwischen Ermittlung und „intensiver Ermittlung“ aussieht. Vielleicht sollten solche Taten grundsätzlich „intensiv“ ermittelt werden um gestörte Menschen zu isolieren.
Wenn man ein Ortsportal im Internet betreibt, ist man auf News angewiesen und bestenfalls auf Erstberichterstattung.
Am Dienstag spät Abend bekam ich von einem Bekannten eine SMS mit dem Inhalt: „Der Mofatäter ist zu 90% gefasst…“ – diese brisante Info hatte zu dem Zeitpunkt wohl ein Polizist ausgesprochen.
Obwohl der Reiz der Erstberichterstattung groß war, wollte ich keine Fragezeichen-Berichterstattung a la Bild unters Volk jubeln. Am heutigen Donnerstag gegen 8 Uhr kam dann eine verlässliche Nachricht aus sicherer Quelle und ich habe direkt auf Facebook und Lembecker.de berichtet. Ausnahmsweise nährten sich die Tageszeitung einmal von diesem Newsflash und ließen sich die Information auch von der Polizei bestätigen, die gegen Mittag dazu auch eine Pressemeldung heraus gegeben hat.
Ein ungewöhnlich hohes Liken, Teilen und Kommentieren war die Folge dieser Infowelle auf Facebook. Zu einigen der sehr vielen Kommentare möchte ich an dieser Stelle noch anmerken, dass es kontraproduktiv ist, zu beschreiben, was man mit dem Täter machen müsste. Das sind Floskeln von meist rechtsradikalen Splitterparteien die mit Kinderschändertötungen das Volk auf unterstem Niveau aufscheuchen wollen.
Auch bei meist jungen Leuten arbeiten die Hände auf der Tastatur oft schneller als das Gehirn. Verarbeitet einfach die Informationen und denkt neben den Opfern auch mal an die unbescholtene Familie und Verwandte des Täters, für die eine Welt zusammen bricht.
04.10.2012 Lembecker.de (F.L.)