Lembeck allgemein

Kreativen Kindern droht Obdachlosigkeit

Lembeck – “Wir Kids vom KJK haben noch jede Menge vor.” So steht es schwarz auf gelb in den Strahlen der großen Pappsonne geschrieben. Spieleabend, Fußballturnier, Drachen bauen oder Bilderrahmen basteln sind nur einige der Dinge, denen die Kinder entgegen fiebern. Ihre Aufzählung klingt fast wie eine Aufforderung an die Presbyterversammlung, denn die Mitglieder entscheiden heute Abend über die Schließung des Evangelischen Gemeindehauses.

Bastel-AG geht weiter

Sollten die Tage der Einrichtung tatsächlich gezählt sein, sieht Udo Sewz, Gründer der KJK, auch seine Gruppe vor dem Aus. “Wir wissen dann nicht, wo wir hin sollen”, erklärt er. Seit Monaten sei er auf der Suche nach neuen Räumen in Lembeck – bisher erfolglos. Seine Bastel-AGs kann der 53-Jährige weiterhin in der Räumen der Hauptschule und der Grundschule anbieten, doch die Materialien müssen irgendwo gelagert werden.

Dass sich im Laufe der Zeit einiges angesammelt hat, bestätigt ein Blick in den Bastelraum im Keller des Gemeindehauses. Holzfiguren in allen Variationen sind auf dem großen Werktisch verteilt. Kleber, Stifte und Hammer liegen am Rand. Im Vorraum drängen sich unzählige Farbtuben auf Tischen und Regalen. Die Laubsägen sind sorgfältig an der Wand aufgereiht. “Wir haben außerdem noch einen Kicker-Tisch, eine Tischtennisplatte sowie Tisch und Stühle”, zählt Sewz auf.

Er fühlt bei der Entscheidung über die Zukunft des Hauses von der Gemeinde übergangen. “Es ist für die Kinder wichtig, dass sie einen Anlaufpunkt haben”, betont Sews. “Ohne neue Räume wird die Freitagsgruppe auseinander fallen und auch die vielen Veranstaltungen wie der Ferienspaß, das Indianerzelten oder die Märchen- und Videoabende können nicht mehr stattfinden.”

Noch hat Sewz die Hoffnung, einen neuen Gruppenraum zu finden, nicht aufgegeben. Er sollte auf jeden Fall in Lembeck sein, denn dort könne er bei seinen verschiedenen Aktionen auf die Unterstützung der Eltern zählen. Eine kostenpflichtige Unterkunft komme allerdings nicht in Frage. “Mein Angebot richtet sich an alle Kinder”, erklärt er. “Ich werde mich nicht einfach geschlagen geben.” – SaB

19. September 2006 | Quelle: Dorstener Zeitung

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