Lembeck / Deuten – Familie im ganz großen Stil ” eine andere Beschreibung kann man wohl kaum finden für das inzwischen zur lieben Tradition gewordene Sippentreffen der Wesselings/ Brüggemanns.
Jedes Jahr am letzten Feriensonntag stattfindend, feierte die Idee der Familienzusammenkunft in Deuten jetzt runden Geburtstag. “Vor 30 Jahren luden Thea und Töne erstmals ein, / da war unsere Sippschaft noch überschaubar klein”, heißt es in der von Johannes Wesseling vorgetragenen Dankesrede an die Gastgeber. “Thea und Töne”, das sind seine Schwester und ihr Mann, seit 1976 öffnen sie der Familie Haus und Hof.
Startpunkt des jährlichen Spektakels ist jedoch nicht der Kirchweg in Deuten, sondern: “Treffpunkt ist immer “Am Pastorat Neun”, / wo Sondermanns uns schon mit der ersten Stärkung erfreuen”, so heißt es weiter im Jubiläumstext. Von hier aus führt dann eine Fahrradtour: “Über die Straßen “Am Hagen” und “Lasthäuser Weg” / führt für Alt und Jung der gemeinsame Reiseweg.”
Zu den Sondermanns gehören auch Meike, 13, und Julia, 15 Jahre alt. Die beiden Cousinen aus Lembeck haben ” ganz im Gegenteil zu den meisten ihrer Altersgenossen ” richtig Spaß beim jährlichen Großfamilien-Treff. “Man kann sich hier mit jedem unterhalten”, erklärt Meike, “und es ist schön zu wissen, dass man immer zu seiner Familie kommen kann”, so Julia. Rückhalt, Zusammenhalt, Gemeinschaftssinn: Werte, die in dieser Familie hoch gehalten werden. Anders ist es nicht zu erklären, dass sich die fast 70 Mitglieder mittlerweile dreier Generationen so gerne treffen.
Nichte aus Kalifornien
“Alle zusammen wären wir so um die 90”, erklärt Anton Brüggemann, der Deutener Hausherr. Mit eingeschlossen sind da sowohl Verwandte aus Lübeck als auch die Nichte aus Kalifornien, die sich in diesem Jahr extra auf den weiten Weg gemacht hat.
Und der lohnt sich: Neben den Familientreffen- Beschäftigungen (“Wenn die Frauen noch reden über Mode, Küche und Topf, / spielen die Männer schon ihre geliebte Runde Doppelkopp.”) haben Brüggemanns sowohl einen Pool für warme Augusttage als auch den Bolzplatz zum Austoben anzubieten. “Denn das ist ja schon lange Tradition: / Alle gemeinsam gehen jetzt ins Deutener “Barfuß-Stadion””, beschreibt Wesseling. Hier spielen Große und Kleine, Alte und Junge, Wesselings, Brüggemanns, Sondermanns und alle anderen auch.
Nur Jannis und Maria Wesseling, die gucken wohl lieber zu: Mit drei und 79 Jahren sind sie die Extrema in der Familie. Aber gut gesorgt wird später beim abendlichen Grillen natürlich auch für die beiden. Dann ist es vorbei: “Und eine Frage noch, ganz vorsichtig und leise: / “Machen wir im nächsten Jahr weiter in der gleichen Weise””” – kab
22. August 2005 | Quelle: Dorstener Zeitung