LEMBECK So gepflegt sah der Bauerngarten an der Biologischen Station lange nicht mehr aus. Dem Zivi sei Dank. Doch Dominik Block (23) ist der letzte seiner Zunft hier mitten im Lembecker Wald. Jetzt sucht die Biologische Ersatz.
Mit dem Wehrdienst setzt die Bundesregierung ab Sommer auch den Zivildienst aus. „Und deshalb brauchen wir ab 1. Juli Ersatz für Dominik“, sagt Georg Tenger, stellvertretender Leiter der Bio-Station des Kreises.
Rekrutiert werden sollen zwei Ergänzungskräfte für den Naturschutz-Hof aus dem neuen „Bundesfreiwilligendienst“ (BFD). Dieser birgt große Chancen für kleine Einrichtungen wie die Biologische Station. Denn anders als beim Zivildienst können sich hier Männer und Frauen bewerben, aus allen Altersstufen, für eine Beschäftigungs-Dauer bis zu zwei Jahren.
Interesse an Natur ist Grundvoraussetzung
Ein gewisses Interesse für die Arbeit in der freien Natur setzt Georg Tenger bei den Bewerbern voraus. „Wer meint, Unkraut zupfen geht gar nicht, braucht sich gar nicht erst zu melden.“
Den Garten bestellen, die weitläufigen Außenanlagen pflegen, auch im Winter im Gelände sein, dazu die Vollzeit-Kräfte bei der Seminararbeit und beim Besuchs-Programm unterstützen: Die 40 Arbeitsstunden pro Woche sind abwechslungsreich und mit viel Arbeit angefüllt.
Kostenloses Wohnen im Bauernhof
Dafür wird auch einiges geboten: Kostenlose Wohnung im Bauernhaus (alternativ: ÖPNV-Ticket), monatliches Taschengeld in Höhe von 200 Euro, Verpflegungskosten, Kranken- und Sozialversicherung, Kindergeld bis zum 25. Lebensjahr. Dazu 24 Tage Urlaub pro Jahr und 25 Fortbildungstage.
Staudengärten statt Schreibtisch
Weswegen Georg Tenger betont, dass der Freiwilligendienst insbesondere für die jungen Leute geeignet ist, die anschließend ein Studium oder einen Beruf im Bereich Umwelt- und Naturschutz anstreben.
Also wie für den Essener Zivildienstleistenden Dominik Block: „Das hat mir hier eine Menge gebracht“, sagt der gelernte Mediengestalter. Der 23-Jährige hat so viel Spaß an seinem Job im Freien gefunden, dass er unter seine bisherige Arbeit an Schreibtisch und Computer einen Schlussstrich ziehen wird: Er tritt eine Ausbildungsstelle als Staudengärtner an.
Quelle: Dorstener Zeitung (Michael Klein)