Lembeck allgemein

Lembecker haben erneut gute Chancen beim Nachbarschafts-Wettbewerb

[responsivevoice_button rate=”1″ pitch=”1.2″ volume=”0.8″ voice=”Deutsch Male” buttontext=”Vorlesen”]Lembeck / Dorsten – Wettbewerb um „das beste nachbarschaftliche Projekt“. Online-Abstimmung auf www.dorstenerzeitung.de startet am heutigen Freitag. 9 Bewerbungen um den 1000-Euro-Preis sind bis 1. Dezember im Rennen – 5 davon kommen aus Lembeck.

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Bei der erstmaligen Ausschreibung des Wettbewerbs im letzten Jahr gingen 17 Bewerbungen ein. Der erste Preis ging an die „lebendige Krippe“ der Nachbarschaft Brink in Lembeck. Foto: privat

Neun Bewerbungen um die Ausschreibung des Preises „Gute Nachbarn – Das beste nachbarschaftliche Projekt“ sind bei der Stadt Dorsten eingegangen, haben Beschreibungen bereits realisierter und geplanter Projekte eingereicht, stellen ihre guten Nachbarschaften vor oder schlagen einzelne „Vorzeige-Nachbarn“ für eine Auszeichnung vor.

Die ersten drei Plätze dieses Preises sind dotiert mit 1000, 500 und 250 Euro, die natürlich wieder in eine gute Nachbarschaft investiert werden sollen.

Über die Preisträger bestimmt die Bürgerschaft per Online-Abstimmung auf www.dorstenerzeitung.de , die am Freitag, 22. November, um 8 Uhr beginnt und am Sonntag, 1. Dezember, um 12 Uhr endet. Die Gewinner werden kurzfristig über das Ergebnis informiert und werden zur Preisverleihung eingeladen in die nächste Sitzung des Rates der Stadt Dorsten am 18. Dezember.

Der Rat hatte auf Antrag der CDU einmütig beschlossen, diesen Wettbewerb ins Leben zu rufen, um vorbildliche Nachbarschaften auszuzeichnen. Mit diesem Preis sollen vor allem kleine Initiativen ausgezeichnet werden. Initiativen, in denen Menschen für eine Idee oder ein Vorhaben zusammenarbeiten, die nicht in einem Verein organisiert sind. Die einfach nur nah beieinander wohnen und ihr Umfeld schöner, sicherer oder lebenswerter gestalten wollen. Die so Nähe zueinander schaffen und Vertrautheit.

Das Projekt wird unterstützt von der Sparkasse Vest in Dorsten, der Vereinten Volksbank und der Dorstener Zeitung.

Bei der erstmaligen Ausschreibung des Wettbewerbs im letzten Jahr gingen 17 Bewerbungen ein. Der erste Preis ging an die „lebendige Krippe“ der Nachbarschaft Brink in Lembeck.

Diese Projekte stehen zur Wahl:

1. Ein DeFi für Deuten

Familien aus Deuten haben einen Defibrilator für ihre Nachbarschaft angeschafft. © privat

Defibrillator für Deuten: Da uns unsere Nachbarschaft im Wortsinne am Herzen liegt, haben wir – sieben Familien vom Franz-Josef-Kellner-Weg und Dominikus-Böhm-Weg – einen Defibrillator gekauft. Diese Entscheidung haben wir getroffen, um im Notfall die Anfahrtszeit des gerufenen Krankenwagens zu überbrücken und dadurch die Überlebenschancen des Erkrankten deutlich zu erhöhen. Vom möglichen Gewinn würden wir die laufenden Kosten für Akkus, Pads und Wartung bezahlen.

2. Ein Treffpunkt im Tönsholt


Die Kinder hatten bei der Einweihung des Rutschenturms im Tönsholt viel Spaß. © privat

Tönsholt ist ein kleiner Teil Dorstens, der zu Altendorf-Ulfkotte gehört. Leider gibt es hier kaum Infrastruktur: Es gibt keine Geschäfte, keinen öffentlichen Nahverkehr, keine öffentlichen Gebäude, keine Kirche, keinen Kindergarten – nichts, wo man sich treffen könnte …

Es gibt aber einen Spielplatz, der auf dem Grundstück einer Wohnungsgesellschaft liegt. Diese Gesellschaft kümmert sich weder um den Spielplatz noch um die Häuser. Die Nachbarschaft Tönsholt beschloss darum, sich für den Spielplatz stark zu machen.

Über ein gelungenes Nachbarschaftsfest wurden Einnahmen erzielt, die zum Kauf eines Rutschenturms führten. Beim Aufbau wurde die Nachbarschaft unterstützt durch städtische Mitarbeiter, wofür man sehr dankbar ist. Auch eine Tischtennisplatte und zwei Picknicktische wurden bestellt. Möglich wurde das auch durch die Hilfe der „Mr. Trucker-Kinderhilfe“ und des Vereins „Dorsten dankt dir“. Auf lange Sicht hätten wir gern einen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche, einen Bauwagen, ein großes Gartenhaus oder etwas Ähnliches. Da suchen wir jetzt etwas Entsprechendes und dafür sparen wir.

3. Das Wagenbauteam der Nachbarschaft Beck-Nord in Lembeck


Das Wagenbau-Team der Nachbarschaft Beck-Nord in Lembeck. © privat

Bereits vor der 1000-Jahr-Feier Lembecks war die Nachbarschaft Beck Nord immer eine Gemeinschaft, die schon viel auf die Beine gestellt hat – so auch den Bau des Festwagens für den Festumzug. Durch Sachspenden und Beiträge der aktiven Beteiligten konnte der Festwagen erhalten und in der Nachbarschaft untergestellt werden.

Das Wagenbauteam besteht aus neun Nachbarn, die sich regelmäßig treffen und den Wagen instand halten. Der Wagen kann dadurch verschiedenen Nachbarn der Nachbarschaft Beck-Nord zum Beispiel bei Feierlichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Auch finden jedes Jahr interessante Ausfahrten statt, zuletzt im September zum Schloss Lembeck. Durch diese Aktivitäten wird die Nachbarschaftsgemeinschaft mit Leben gefüllt. Ältere, nicht mehr mobile Nachbarn sowie die Kinder freuen sich über jede Begegnung mit dem Wagenbauteam.

4. Das Bücherprojekt der Ideenfabrik Stadtsfeld


Der Bücherbotendienst ist Teil des Bücherprojekts der Ideenfabrik Stadtsfeld. © privat

Lesen verbindet – so jedenfalls erfahren wir von der Ideenfabrik Stadtsfeld es bei unseren beiden Aktionen rund ums Buch.

Als Erstes haben wir im Herzen des Stadtsfelds, auf halber Länge des Rossiniweges, eine Bücherbox aufgebaut. Darin können Anwohner Bücher einstellen, die sie ausgelesen (und für lesenswert befunden) haben. Hier findet nicht nur ein reger Austausch des Lesefutters statt, sondern vor der Box kommt man schnell mit anderen Lesern und Passanten ins Gespräch, über die Bücher, über das Wetter und dies und das aus dem Stadtsfeld. Man rückt näher zusammen.

Das Zweite ist ein Bücherbotendienst für Menschen, die gern das Angebot der reich ausgestatteten Dorstener Stadtbibliothek nutzen möchten, aber selbst aus Alters- oder Gesundheitsgründen nicht den Weg dorthin schaffen. Zurzeit stehen etwa zehn Boten bereit, um Bücher, Hörbücher oder Filme auf DVD – und damit nicht nur Unterhaltsames, sondern auch persönliche Ansprache ins Haus zu bringen. Und die Stadtbibliothek unterstützt diesen Service, u.a. durch unkomplizierte Bürokratie bei Fremdausleihen.

5. Ein Weihnachtsbaum im Krampenfeld


Der Krampenfeldbaum hat Tradition in der Nachbarschaft. © privat

Seit Jahren ist es eine besondere Tradition, zu Beginn der Adventszeit einen „Krampenfeldbaum“ aufzustellen. Die groß und stattlich gewachsene Edeltanne stammt aus Lembecker Gärten und ist dort viel zu groß geworden. Mit einem Lkw-Kran wird der gefällte Baum ins Krampenfeld gebracht, aufgestellt und geschmückt. Dabei helfen Alt und Jung aus der Nachbarschaft Krampenfeld natürlich mit.

Bei günstiger Witterung bleibt der Baum bis Ostern stehen und wird dann auch noch als „Osterbaum“ geschmückt. Ein ganz besonderes Ereignis findet an Heiligabend um 24 Uhr statt: Die Krampenfeld-Nachbarschaft trifft sich dann bei Sekt, Glühwein und Bier unter dem „Krampenfeld Weihnachtsbaum“ und wärmt sich an der Feuertonne. Es wird geklönt bis in die frühen Morgenstunden. Die Fotos zeigen, dass der Krampenfeldbaum an Größe, Gestalt und Aussehen etwas ganz Besonderes ist und die Nachbarschaft viel Freude daran hat.

6. Nachbarschaft Specking in Lembeck – mit Eigenleistung ins digitale Zeitalter


In der Nachbarschaft Specking haben Anwohner selbstständig Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt. © privat

Der Idee, sich für einen Glasfaseranschluss in Specking einzusetzen, standen alle Nachbarn sofort aufgeschlossen gegenüber. Bei Betrachtung der Trassenführung wurde schnell klar, dass auch umliegende Haushalte von unserer Initiative profitieren konnten. Während eines ersten Projekttreffens im Beisein des Betreibers konnten sich alle Beteiligten über das Thema informieren und gemeinsam über Umsetzung, Finanzierung und Vorteile diskutieren. Letztendlich haben sich alle involvierten Haushalte für den Glasfaserausbau entschieden.

Um insgesamt eine möglichst kostengünstige Lösung zu finden, haben wir uns für eine eigenständige Verlegung der Leerrohre entschieden. Jeder hat für sich überlegt, welche Arbeiten oder Maschinen er einbringen kann. Schnell waren die Aufgaben verteilt und es bildeten sich einzelne Bautruppen.

Wir haben es geschafft, innerhalb von zwei Wochen selbständig alle Leerrohre für das Glasfaserkabel zu verlegen. Damit hatten wir alle vorbereitenden Arbeiten unseres Projektes erledigt, damit die Stadtwerke Rhede die Glasfasern einblasen konnte. So schafften wir es, dass die Nachbarschaft Specking seit 2019 am digitalen Zeitalter teilnehmen kann!

7. Nachbarschaft alter Kirchweg in Deuten – 33 aktive Familien


Nachbarschaftshilfe ist für die 33 Familien im alten Kirchweg selbstverständlich. © privat

Unsere Nachbarschaft im alten Kirchweg ist einfach ein Traum. Nachbarschaftshilfe ist für alle 33 Familien selbstverständlich. Nachbarschaftsfeste werden seit 1968 alle zwei Jahre gefeiert. In den anderen Jahren haben wir dann unser Schützenfest.

Unsere Straße wird dann wieder zur Prachtallee. 1000 Wimpel schmücken den Kirchweg.

Im Jahr 2020 wird zusätzlich wieder gekränzt. Der Schützenkönig von Deuten ist nämlich unser Nachbar. Unsere Kirche bekam zweimal den vielleicht längsten gebundenen Kranz in Dorsten. Bei der 1100-Jahrfeier von Deuten waren wir mit einem prunkvollen Wagen und einer Fußtruppe natürlich dabei. Runde Geburtstage ab 70 und Jubiläen werden auch belohnt.

Wir kümmern uns zurzeit um ein Brachgelände direkt vor der Kirche, mähen den Rasen, haben zum Ausruhen eine Bank aufgestellt. Uns fehlen im Moment noch einige Wimpelstangen, damit wir nicht immer an Hausfassaden und Bäumen rumklettern müssen. Außerdem könnten wir wieder eine kleine zusätzliche Party feiern.

8. Der Hütten-Clan Beck Nord in Lembeck


Der Hüttenclan freut sich schon auf das nächste Hüttenfest. © privat

Der Hütten-Clan kommt aus Lembeck und besteht aus mehreren Familien der Bauernschaft Beck-Nord. Unsere Geschichte beginnt 1998. Zu der Zeit wurden viele Kinder aus unserer Nachbarschaft jeden Morgen mit dem Schulbus „an der Kreuzung“ abgeholt. Bei schönem Wetter war das Warten an der Bushaltestelle kein Problem, allerdings wurden die Schulkinder auch häufig nass und kalt.

Abhilfe war nötig. Die Stadtverwaltung wurde zunächst gebeten, ein Bushäuschen zur Verfügung zu stellen. Aus der Amtsstube kam dann die Zusage eines pauschalen Zuschusses, wenn der Unterstand in Eigenregie erstellt werde. Alle betroffenen Nachbarn krempelten also die Ärmel hoch und bauten unsere schöne Hütte für die Kinder mit viel Eigeninitiative und einigen Materialspenden. So blieb vom Zuschuss der Stadt Dorsten – 500 D-Mark – noch etwas Geld übrig für ein tolles Einweihungsfest. Dieses gemeinsame Fest war ein so großer Erfolg, dass eine Wiederholung im Folgejahr von allen ersehnt wurde. Seitdem feiern wir jedes Jahr im Juli unser „Hüttenfest“, das mittlerweile einen festen Ablauf hat.

Mittwochs wird von zwei Männern aus der Gruppe die Hütte „inspiziert“ und bei Bedarf ausgebessert und angestrichen. Dies passiert natürlich mit Unterstützung der übrigen Herren, die immer gerne mit Rat zur Seite stehen. Freitags um 17 Uhr kommen alle zusammen, um unser Zelt aufzubauen, Kicker, Nagelklotz und Musikanlage zu platzieren, den Kühlwagen aufzustellen und die Getränke zu probieren.

Samstags beginnt unser Fest um 14 Uhr. Wir starten mit einem kleinen Event, wie z.B. Planwagenfahrt zum Maislabyrinth, Bosseln oder Radtour zum Schloss Lembeck mit Trampolinspringen. Kaffee und selbstgebackener Kuchen sind natürlich immer im Gepäck. Zum Abend geht es dann zu unserer Hütte. Dort wird gegrillt, gespielt, getrunken, getanzt und gelacht bis tief in die Nacht. Am nächsten Tag finden wir uns zum Resteverzehren und Aufräumen wieder für einige Stunden zusammen. Zur Abrechnung treffen wir uns dann ein letztes Mal am Freitag nach dem Fest an der Hütte in gemütlicher Runde.

Aus der Geschichte des Hüttenbaus ist eine tolle Gemeinschaft mit einer schönen Tradition entstanden. In diesem Sinne: „Gut Hütt!“ Wir freuen uns auf das Hüttenfest 2020.

9. Nachbarschaft Beck-Süd im Wiesental in Lembeck – aktives BeSü-Land


In der Nachbarschaft Beck-Süd im Wiesental in Lembeck wird viel gemeinsam unternommen. © privat

Wir sind etwa 44 Personen mit Kind und Kegel und unternehmen viel gemeinsam:

Anfang des Jahres Treffen um das neue Jahr zu begrüßen; Osterfeuer am Ostersonntag; Maibaum aufstellen; Nachbarschaftsfest; Schützenfest Wiesental seit 1962; Samstags vor dem 1. Advent gemeinsames Aufstellen eines großen Weihnachtsbaumes – dieser wird geschmückt mit allem weihnachtlichen Schmuck, den die Nachbarn aus ihrem Schrank zur Verfügung stellen, für die Kinder das Highlight des Jahres. Anschließend wird eine kleine Adventfeier mit Essen und Trinken in vorweihnachtlicher Atmosphäre für alle Nachbarn organisiert.

Es ist wirklich nicht mehr selbstverständlich, dass unsere Nachbarschaft so liebevoll gelebt wird und einer für den anderen da ist – egal ob im Guten oder bei notwendiger Hilfe jeglicher Art. Das macht uns aus!

Stimmen Sie hier über das beste nachbarschaftliche Projekt ab:
www.dorstenerzeitung.de

22.11.2019 – Dorstener Zeitung & Pressedienst der Stadt Dorsten

Lembeck.de F.L.

Als gebürtiger Ur-Lembecker betreibe ich seit 2001 die Seite Lembecker.de, die ich im November 2018 mit der Domain Lembeck.de verknüpfen konnte. Die besondere Dynamik unseres Ortes und das funktionierende Miteinander sind der Motor für viele Arbeitsstunden am Projekt.

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