Seit Anfang März 2022 steht der Lembecker öffentliche Bücherschrank auf dem kleinen Platz vor dem Lehrerzimmer der ehemaligen Laurentiusschule und lädt dazu ein, Bücher zu bringen oder Bücher mitzunehmen.
Von dieser Einladung wird reichlich und häufig Gebrauch gemacht, was auch an dem idealen Standort in unmittelbarer Nähe der Großtagespflegegruppe liegt, die im Verwaltungstrakt der ehemaligen Hauptschule untergebracht ist. Dieser Standortvorteil wird demnächst noch größer werden, wenn der neue Viergruppen-Kindergarten in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde in den früheren Klassenräumen fertiggestellt ist.
Der Schrank wird ständig neu gefüllt mit Sachbüchern und Bellestrik aller Art – und auch schnell wieder geleert. Am begehrtesten sind jedoch Kinderbücher, die wie die buchstäblichen warmen Semmeln ihre dankbaren Abnehmerinnen und Abnehmer finden – was man daran sieht, dass das entsprechende Fach ganz unten im Schrank fast immer so gut wie leer ist.
Von daher die Bitte an alle Leserinnen und Leser: Ausgelesene und gut erhaltene Bücher,vor allem eben Kinderbücher, für die man selbst keine Verwendung mehr hat, zum Bücherschrank bringen und bei Bedarf neue mitnehmen. Dies alles kostenlos und rund um die Uhr zugänglich.
An dieser Stelle soll auch den aufmerksamen Nachbarn dafür gedankt werden, dass sie stets ein wachsames Auge auf den Bücherschrank werfen. Besonders Maria Stuke ist immer darauf bedacht, dass sich der Schrank ansehnlich und gut geordnet präsentiert.
Bärbel und Udo Zielinski sorgen dafür, dass die Anlagen rund um den Schrank und vor den Fenstern des alten Lehrerzimmers immer gut gepflegt sind.
Ein Dankeschön auch noch an die katholische Kichengemeinde St. Laurentius Lembeck/Rhade, die bei der Finzanzierung des rund 3.500 € teuren Bücherschranks mitgeholfen hat.
Die Kirchengemeinde finanziert und unterhält bekanntlich auch die KÖB (Katholische Öffentliche Bücherei) im Pfarrheim und sorgt damit für kulturelle Vielfalt in Lembeck.
Am Donnerstag, 7. März 2024, wurde der zweijährige „Geburtstag“ des Bücherschranks und das einjährige Bestehen des Lembecker Eintopftreffs bei Kaffee und Kuchen im ehemaligen Lehrerzimmer der Laurentiusschule gefeiert.
Was ist der Eintopftreff?
Diese und andere Fragen beantwortet die Gründerin Ulla Küsters im nachfolgenden Interview, das ich mit ihr am Telefon geführt habe:
Ulla: Der Eintopftreff ist ein lockeres Treffen im ehemaligen Lehrerzimmer der Laurentiusschule, das mit einem gemeinsamen Mittagessen beginnt.
Warum hast du den Eintopftreff gegründet?
Ulla: Ich saß eines Mittags alleine am Küchentisch und habe überlegt, wie vielen Leuten in Lembeck es genauso ergeht. So entstand die Idee, die ich dann umgesetzt habe.
Wer kommt zum Treff?
Ulla: Ehepaare, Alleinstehende, Jüngere und Ältere, Mütter mit Kindern u.a. aus der Ukraine, Pflegebedürftige im Rollstuhl in Begleitung ihrer Betreuer/innen. Bei Verhinderung wird das Essen auch abgeholt und mit nach Hause genommen.
Gibt es Stammgäste?
Ulla: Ja, viele. Aber es kommen auch immer wieder neue Gäste.
Wie lange dauert das Mittagessen?
Ulla: Das Mittagessen beginnt um 12:00 Uhr. Nach dem Essen gibt es immer noch einen Kaffee. Die ersten gehen meistens gegen 13:00 Uhr, die letzten in der Regel erst gegen 14:00 Uhr.
Wer liefert das Essen?
Ulla: Das Essen liefert Otto von Kösters Bierstuben. Wir bestellen immer 30 Portionen, die auch immer gebraucht werden, obwohl im Schnitt „nur“ 25 Gäste kommen. Die Reste werden mit nach Hause genommen.
Wie wird das Ganze finanziert?
Ulla: Durch eine freiwillige Umlage – der Höchstbetrag ist 5,00 € . Die Differenz zwischen Spendensumme und Lieferpreis wird vom Förderverein des Seniorenheims St. Laurentius Lembeck übernommen.
Wie lange vorher muss man sich anmelden?
Ulla: Man kann sich noch am Donnerstagmorgen telefonisch unter der Nummer 0170 8317692 anmelden. Ursprünglich war die Frist viel länger – schon eine Woche vorher musste man sich anmelden. Das konnten wir erheblich verkürzen. Die meisten melden sich auch schon während des Essens für die nächste Woche wieder an.
Was wünscht du dir für die Zukunkt des Treffs?
Ulla: Dass noch mehr Gäste kommen. Es lohnt sich! Denn es geht nicht nur um das Essen und das Kaffeetrinken, sondern vor allem um das nette Zusammensein, auch um den Informationsaustausch, Terminweitergaben und vieles andere mehr. Martin Lehmbrock vom Seniorenbeirat, der regelmäßig dabei ist, gibt oft wertvolle Tipps für Ältere, wie man sich zum Beispiel bei Schockanrufen richtig verhält oder wie und wo man Hilfe beim Einkaufen erhalten kann.
Danke für das Interview und weiterhin alles Gute für deine so erfolgreich umgesetzte Idee des Eintopftreffs!
Ludwig Drüing