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Josef Lohbreyer im Alter von 91 Jahren verstorben

Der in ganz Lembeck bekannte Maler- und Glasermeister Josef Lohbreyer ist am 2. März 2024 im hohen Alter von 91 Jahren verstorben. Er hinterlässt zwei Töchter, seinen Sohn Stefan mit Partnerin Ecaterina und deren Tochter Alecsa. Stefan hat das von seinem Vater gegründete Malergeschäft am Schluerweg in Lembeck schon vor Jahren übernommen und führt es erfolgreich weiter.

Solange es seine Gesundheit zuließ, erledigte Josef Lohbreyer immer noch kleinere Malerarbeiten, war aber vor allem oft ehrenamtlich tätig. Sein besonderes Augenmerk galt dabei den zahlreichen Ruhebänken, die der Heimatverein Lembeck in ganz Lembeck verteilt aufgestellt hat. Er sah es dabei als seine Aufgabe an, diese Bänke zu beschriften und zwar vorzugsweise mit einem plattdeutschen Spruch, den es in zwei Versionen gibt: „Sett di hen un röst di“ oder neuerdings „Sett di daale un röst di“, wobei die zweite Version in „plattdeutschen Ohren“ noch authentischer und vor allem älter klingt. Dem Verstorbenen ging es bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit nämlich nicht nur um die Beschriftung allein, sondern auch um den Erhalt der plattdeutschen Sprache, die ihm sehr am Herzen lag.

Josef Lohbreyer im September 2020 auf der frisch von ihm beschrifteten Bank am Parkplatz Bügers Foto: Ludger Mecking

Fast überflüssig zu erwähnen, dass er die Beschriftung freihändig mit sicherer Hand ohne Verwendung irgendeiner Schablone vornahm. Er gab sein umfangreiches handwerkliches Wissen und Können, das kaum noch jemand so beherrschte wie er, auch gerne an die Auszubildenden im Betrieb seines Sohnes Stefan weiter. Sein Handwerk hatte er übrigens nicht nur in seinem Lehrbetrieb und in der Berufsschule , sondern auch auf seiner Wanderschaft im Jahr 1956 vertieft und erweitert.

Er kümmerte sich aber nicht nur um die Bänke des Heimatvereins, sondern auch um die der katholischen Kirchengemeinde St. Laurentius, die vor allem auf und vor dem Lembecker Friedhof zu finden sind, aber auch vor dem Don Bosco-Denkmal am Schluerweg. Die von der Kolpingsfamilie unterhaltenen gärtnerischen Anlagen vor dem Denkmal pflegte und bewässerte er unermüdlich und mit großer Hingabe.

Gefragt war Josef Lohbreyer auch bei der Anfertigung von kunstvollen Schildern für die zahlreichen kirchlichen Feierlichkeiten in der jüngsten Vergangenheit, so zum Beispiel für die Altarweihe von St. Urbanus in Rhade im Januar 2020 oder für das Diamantene Priesterjubiläum von Pfarrer em. Alois Cremers im Februar 2022.

Obwohl es unmöglich ist, alle Objekte und Kunstgegenstände aufzuzählen, die Josef Lohbreyer im Laufe seines langen Lebens repariert, restauriert und konserviert hat, sollen hier zumindest einige beispielhaft genannt werden:

Das eiserne Wegkreuz am Eingang des Heimathofs, das große Kreuz bei den Priestergräbern auf dem Lembecker Friedhof, die Marienstatue in Endeln beim ehemaligen Hof Brömmel, die Josef Lohbreyer nach Aussage von Werner Klein-Vorholt, des Vorsitzenden der Lembecker Kolpingsfamilie, mehrfach ohne zu murren restauriert hat, nachdem sie mutwillig zerstört worden war, und das aus alten Kirchenfenstern zusammengesetzte Glaskreuz in der Kapelle des Seniorenzentrums St. Laurentius Lembeck.


Die Marienstatue in Endeln beim Hof Brömmel Foto: Ludwig Drüing


Das Glaskreuz in der Kapelle des Seniurenzentrums St. Laurentius Lembeck Foto: Ludwig Drüing

Sein handwerkliches Geschick setzte er nach Aussage des Vorsitzenden des Lembecker Heimatvereins, Bernhard Harks, auch oft ein bei der Gestaltung des vom Lembecker Heimatverein unterhaltenen Heimatmuseums im Dachgeschoss von Schloß Lembeck, wo er auch häufig die ehrenamtliche Aufsicht übernahm.
Wenn für „seine“ Kolpingsfamilie, der er jahrzehntelang angehörte, Malerarbeiten anfielen, wie zum Beispiel bei der Gestaltung des Festwagens für den Jubiläumsumzug am 8. Oktober 2017, war er selbstverständlich zur Stelle – und immer unentgeltlich.
Bezahlt werden wollte er nämlich nie für all diese Arbeiten, „Gottes Lohn“ reichte ihm völlig.
Josef Lohbreyer hinterlässt nicht nur in seiner Familie, sondern auch in ganz Lembeck eine große Lücke.

Text: Ludwig Drüing

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