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Für die Gesundheit der Ehefrau

Mein Denkmal und ich

Das Mariendenkmal in Lembeck und Heinz Heiming

Das Mariendenkmal in der ehemaligen Bauerschaft Kiebitzberg, heute Gewerbegebiet, an der Straße „Am Sägewerk“ in Dorsten-Lembeck im Kreis Recklinghausen ist der Verehrung der Jungfrau Maria gewidmet ist. Heinz Heiming (84), gebürtiger Lembecker und zeit seines Lebens dort im Elternhaus lebend, fasste im Jahr 1991 den Entschluss, eine Kapelle zu erbauen. Anlass war der Beginn des
zweiten Golfkriegs 1990 und die schwere Erkrankung seiner Frau Irmgard. „Üm denn Weltfrieden wer hertestellen un för de Gesundheit van miene Frau häb ik de Station baut“, erklärt der gelernte
Maurer.

Als Muttergottesverehrer entschloss sich das Ehepaar dazu, eine Marienkapelle aufzustellen. Bauer Sondermann, Besitzer des Felds, gab sofort das Stück Land dafür ab: „För de Muttergottes
häb ik ümmer Plass!“ Somit griff Heinz Heiming zur Kelle und gemeinsam mit den Männern seiner Doppelkopf-Runde mauerten sie die gut 2,50 Meter hohe Kapelle aus rotem Klinkerstein, bedeckt
mit einem Schindeldach. Am Sockel ist eine Schieferplatte mit der Gravur „Maria Königin des Friedens“ angebracht. In der Nische steht die zierliche Marienfigur aus Holz; auf ihrem linken Arm
trägt sie das Jesuskind.

Beschattet wird die Kapelle von alten Eichen. Eine Holzbank, schön beschriftet von Josef Lohbreyer (†), fordert die Besucher auf: „Sett di hän und röst di!“
Im Sommer nehmen viele das Angebot gern an. Unter großer Beteiligung der Gemeinde St. Laurentius segnete Pfarrer Bonse die Marienstation.
Leider blieb die Kapelle nicht vor Vandalismus verschont. So wurde die ursprüngliche handgeschnitzte Madonna gestohlen. „Dat hät mi so weh doen“, bedauert Heinz Heiming. Die stabile
Glasscheibe vor der Nische fiel bereits dreimal jugendlicher Zerstörungswut zum Opfer.

Heute kümmern sich die fünf Kinder der Eheleute um die Pflege der Station. „Aber de Kerzen anmaaken, dat do ik vandaage noch!“, bekräftigt Heiming, der über 30 Jahre lang als Senior-Messdiener am Altar diente. Als Kind, aufgewachsen mit sechs Geschwistern, war es zu der Zeit selbstverständlich, Messdiener zu werden.
War die Kapelle bis 2021 noch eine Fronleichnamsstation, werden bis heute Maiandachten dort ausgerichtet. Zu diesem Zweck werden 50 Stühle aufgestellt und die Gemeinde trifft sich zur Andacht zu Ehren der Gottesmutter. Der große Wunsch des Ehepaars ist, dass die Muttergottesstation immer in Ehren gehalten wird.

Kirche + Leben vom 14.04.2024 Text und Fotos: Maria Nienhaus

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