Kirchenchor bis 1972

Mit Bernhard Stegemann, der 1951 die Rückschau verfasste, tritt auch erstmals das Amt des 1. Vorsitzenden in Erscheinung. Es ist nicht bekannt, dass vor Bernhard Stegemann ein Vorsitzender im Amt war, sondern das der jeweilige Pastor als Präses des Kirchenchores die Geschicke des Vereins leitete. Pastor Witte, von 1912-1935 Pastor in Lembeck, nahm regelmäßig an den Chorproben teil. Neben dieser anspornenden und gesanglichen Bereicherung der Proben trug er auch gelegentlich zur finanziellen Gestaltung bei. Mit einer Zeitung hinter dem Spiegel des Probelokals setzte der Vereinswirt Sprenger ein Zeichen, dass der Verzehr des Probeabends durch den Pastor bezahlt wurde, was dann dankbar genutzt, aber nie ausgenutzt wurde.Ein Jahr nach der Verfassung der Vereinsrückschau verstarb Bernhard Stegemann am 12. Februar 1952. Er hat neben seiner vorbildlichen Tätigkeit als Vorsitzender mit der Aufzeichnung der Vereinsrückschau ein wichtiges Dokument für den Kirchenchor hinterlassen, wofür wir heute noch sehr dankbar sind.Bekannt ist somit nicht mehr allzuviel von der “Vorzeit” des kirchenchores. In der Rückschau wird aber darauf verwiesen, das als Dirigenten die Lehrer der Familie Wiemeyer fungierten.Als letzter Dirigent dieser Familie tritt ein Herr Friedrich Wiemeyer in Erscheinung, der den Chor bis ca. 1942 führte. Bis 1948 übernahm Fritz Fischer den Dirigentenstab und reichte ihn dann an Wilhelm Weichselbaum weiter. Ab 1952! führt nun Herr Bernhard Wolthaus den Chor in gesanglicher Richtung durch die Gezeiten.

In der Generalversammlung am 12. März 1952 wurde Bernhard Weßling zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Ihm zur Seite wurde Bernhard Langenhorst als 2. Vorsitzender in seinem Amt bestätigt, der zu der Zeit auch 1 . Vorsitzender des M. G. V. „Frohsinn“ war. Dadurch, und durch die gleichzeitige Mitgliedschaft sehr vieler Sänger im M. G. V. „Frohsinn“ und Kirchenchor bestanden schon damals enge freundschaftliche Verbindungen unter den Vereinen. Mit Ewald Bendel hatte der Kirchenchor einen Schriftführer benannt, der in gekonnter und übersichtlicher Form Protokolle und Jahresberichte der nun jährlich stattfindenden Generalversammlungen handschriftlich aufzeichnete.

Im Jahre 1955 feierte der M. G. V. „Frohsinn“ Lembeck sein 50jähriges Vereinsjubiläum. Zu diesem Anlass gratulierte der Kirchenchor beim Festkommers am 14. Mai mit einigen Liedern und sang am 15. Mai in der Kirche als Fest und Dankhochamt eine mehrstimmige lateinische Messe für die lebenden und verstorbenen Sangesbrüder des M. G. V. „Frohsinn“.

In der Generalversammlung 1957 wurde mit einer Gegenstimme der Beschluss gefasst, einen Monatsbeitrag von 0,20 DM zu erheben. Die Höhe des Betrages hatte sich als ausreichend erwiesen, denn in den folgenden Kassenberichten war immer ein guter Kassenbestand zu verzeichnen, was den Kassierer Heinrich Bohle auch besonders auszeichnete.

Im Mai 1957 besichtigten die Frauen und Bräute der Kirchenchorsänger die alte Orgel unter der Führung des Organisten und Dirigenten Bernhard Wolthaus. Diese Gelegenheit wurde noch gern genutzt, denn eine neue Orgel stand kurz vor der Fertigstellung. Am 21. Juli 1957 erfolgte dann die feierliche Einweihung der neuen Orgel durch Pastor Teeke. Aus Fulda hatte man den Domorganisten Erich Sekermann verpflichtet, der das Leistungsvermögen der neuen Orgel mit 128 Registern der Festgemeinde zu Gehör brachte. Als musikalischen Beitrag zu diesem Festakt sang der Kirchenchor “Die Himmel rühmen” und aus der Lemacher Messe das Sanctus. Durch eine großangelegte Wohltätigkeitsveranstaltung wurden die Kosten für die neue Orgel zum größten Teil abgedeckt. Auch der Kirchenchor hat sich in hervorragender Weise bei der Beschaffung der Geldmittel beteiligt. So erbrachte eine sonntägliche interne Sammlung das stolze Ergebnis von 600, DM. Das war auch ein Verdienst des 1. Vorsitzenden des Kirchenchores Bernhard Weßling, dem gleichzeitig auch die Verwaltung der Geldmittel oblag und im Gremium für die Anschaffung der neuen Orgel führend mitwirkte.

Auf Einladung des M. G. V. „Frohsinn” der im Mai 1957 Veranstalter des Gruppensingens der Gruppe Hohe Mark in Lembeck war, nahm der Kirchenchor als Gastverein teil. Beim Ehrenmitgliederabend im Oktober 1958 war der Kirchenchor wieder fast der M. G. V. „Frohsinn“. Durch gekonnte Liedvorträge half er mit, dem Abend einen festlichen Rahmen zu geben.

Auf Initiative des Präses Pastor Teeke und des 1. Vorsitzenden Bernhard Weßling fand am 19. Oktober 1958 ein Treffen der Kirchenchöre des Dekanates Dorsten Nord in Lembeck statt. Einladung und Organisation des Festes lag in Händen des Hauptlehrers i. R. Wiemeyer, der Geschäftsführer des Dekanates war. Dieses Fest wurde zwar nicht als Leistungssingen aufgezogen, aber dennoch erfolgte eine kritische Beurteilung der vorgetragenen Lieder und Chöre durch den damaligen Kreischorleiter vom Westmünsterland, Herrn Holtkamp. Aus dieser Bewertung ging hervor, dass der Kirchenchor Lembeck auch damals schon ein erfreulich gutes Leistungsniveau hatte.

Im Alter von 64 Jahren verstarb am 20. August 1959 der langjährige 2. Vorsitzende Bernhard Langenhorst. Er war 47 Jahre aktives Mitglied im Kirchenchor und hat sich stets vorbildlich für die gesanglichen und organisatorischen Belange eingesetzt. Mit den Sangesbrüdern vom .M. G. V. „Frohsinn“ gab der Kirchenchor ihm das letzte Geleit.

Das Dekanatsfest fand 1959 in Wulfen statt. Der Kirchenchor beteiligte sich mit dem “Agnus Dei” aus der 4. Choralmesse und dem mehrstimmigen “Adoro te” an dem kirchlichen Teil, während er im weltlichen Teil mit dem “Schifferlied” v. Silator und der “Vesper” v. Beethoven sein Leistungsvermögen unter Beweis stellte.

Am 17. Juni 1960 erfolgte eine Wallfahrt der Kirchenchöre des Dekanates Dorsten Nord nach Kevelaer. Pastor Teeke zelebrierte in der Wallfahrtskirche ein Levitenamt das von dem Kirchenchor Kevelaer feierlich gestaltet wurde. Mit einer Dankandacht in der Kirche von Altschermbeck endete die Wallfahrt.

In Altschermbeck wurde am 16. Oktober 1958 das Dekanatsfest gefeiert. Mit dem Introitus vom Rosenkranz- fest und dem mehrstimmigen Lied „Jauchzend ihr Völker“ gab der Kirchenchor seinen Beitrag in der Kirche.
Im Saal Overkämping sang er im weltlichen Teil “Spinn, Mädchen spinn” und “Traderadera”, was bei den Zuhörern sehr gut ankam und auch vom Kritiker Holtkamp anerkennende Worte fand.

Die Übergabe eines neuen Notenständers, gestiftet von den Frauen und Bräuten der Kirchenchorsänger erfolgte in recht feierlicher Weise. Zu diesem Anlass sang der Kirchenchor in der Kirche „Die Himmel rühmen“ und mit den Damen gemeinsam ein Marienlied. Anschließend erklärte dann der Organist und Kirchenchorleiter Bernhard Wolthaus das neue Orgelwerk und zeigte dann auch mit mehreren Orgelstücken seine meisterliche Handhabe mit der neuen Orgel. Im Vereinslokal wurde bei Kaffee und Kuchen für die Damen das Geschenk honoriert. Es wurde somit ein recht gemütlicher Sonntagnachmittag nicht nur für die Frauen.

Am 30. April 1961 gestaltete der Kirchenchor mit dem M. G. V, „Frohsinn“ eine Gedenkfeier am Ehrenmahl anlässlich eines Festes der hiesigen Feuerwehr.

Als am 6. Juni 1961 das langjährige Kirchenchormitglied Friedrich Fischer zu Grabe getragen wurde, waren alle Sänger anwesend. Galt es doch, einen aktiven Sänger und langjährigen Dirigenten für die Arbeit im Kirchenchor zu danken. Als Lehrer, an der Schule Endeln tätig, führte er in den schweren Kriegs und Nachkriegsjahren 1940-1948 den Kirchenchor. Mit den wenigen Sängern, die noch vom Kriegsdienst verschont geblieben waren, hat er es verstanden, den Kirchenchor existenzfähig zu halten.

Das Dekanatstreffen fand in Verbindung mit einem Ausflug des Kirchenchores im Kloster Gerleve statt. Von den Patres des Klosters wurde hervorragendes Choralsingen geboten und in einem Vortrag über Entstehung und Bedeutung des gregorianischen Choral gesprochen. In Coesfeld fand dann das Dekanatstreffen mit Liedvorträgen der einzelnen Chöre einen frohen und geselligen Ausklang.

Sein 40jähriges Priesterjubiläum feierte der Präses Pastor Teeke am 8. Dezember 1962.
Für die enge Verbundenheit bedankte sich der Kirchenchor mit einem Festhochamt.

In der Generalversammlung am 19. Februar 1964 stellte der 1. Vorsitzende Bernhard Weßling sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung. Auf Vorschlag der Versammlung wurde Hans Kölnberger mit großer Stimmenmehrheit zu seinem Nachfolger gewählt. Für seine langjährigen Verdienste um die Vereinsführung 1952-1964 wurde Bernhard Weßling zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Präses und Vorsitzender fanden passende Dankesworte für den neuen Ehrenvorsitzenden und wünschten, dass er noch viele Jahre aktiv und beratend tätig sein möge.

Zum ersten Maigang des Kirchenchores am 20. Mai 1964 war die Gaststätte Zum Wiesental das Ziel.
Durch den Besuch wurde dem Wirt Franz Harde Dank gesagt für die gespendeten Sitzhocker für die Orgelbühne. Bei viel Gesang und guter Unterhaltung war es ein herrlicher Maiabend.

Ein Vereinsausflug führte am 26. Juli 1964 mit Präses und Damen nach Nienkerk zum Niederrhein, der neuen Wirkungsstätte von Kaplan Dufhues der von 1961 bis April 1964 in Lembeck war. Der Chor sang in der Kirche ein lateinisches Hochamt und traf sich dann mit dem dortigen Kirchenchor zum Frühschoppen. Über Xanten, mit Dombesichtigung, war Marienthal das Anfahrtziel zum geselligen Ausklang. Kaplan Bocke, inzwischen neuer Kaplan in Lembeck, nutzte diese Gelegenheit in Marienthal und fand auch schnell und guten Kontakt zum Kirchenchor. Bereits am 16. August kam der Kirchenchor Nienkerk zum Gegenbesuch nach Lembeck.

Bei der Kirchenvorstandswahl im September 1964 wurden die Mitglieder Theo Risthaus und Hans Kölnberger gewählt. Mit Bernhard Weßling, der schon lange Jahre im Kirchenvorstand tätig war, hatte der Kirchenchor nun drei Vertreter, die sich auch für verwaltende Aufgaben der Kirchengemeinde zur Verfügung stellten. Bei der kurze Zeit darauf folgenden Gemeinderatswahl wurde Johann Weßling, ein langjähriger Kirchenchorsänger, zum Bürgermeister gewählt.

Lembecker Vereine hatten zur Veranstaltung eines Festes am 28. Sept. 1965 zugunsten des neu geplanten Ehrenmals aufgerufen, wobei sich der Kirchenchor auch erfolgreich beteiligte.

Beim Dekanatstreffen 1966 in Wulfen beteiligte sich der Kirchenchor mit gekonnten Liedvorträgen in der Kirche und im Saal Humbert.

Mit dem Bürgerschützenfest am 28. Mai 1967 war auch die Einweihung des neuen Ehrenmals verbunden. Im Hochamt für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des Bürgerschützenvereins und bei der feierlichen Einweihung des Ehrenmals sang der Chor mehrstimmige Einlagen.

Zu einem Jubelfest am 8. Juli 1967 hatten die ehrwürdigen Schwestern des Michaelisstiftes eingeladen. Mit einem lateinischen Festhochamt und passenden Liedern zum anschließenden Empfang gab der Kirchenchor dazu den festlichen Rahmen. Gast der gräflichen Familie auf dem Schloss war der Kirchenchor am Abend bei einer Feier für die Bediensteten des Krankenhauses. Mit gesanglichen Einlagen sorgte er für eine gemütliche Atmosphäre.

In einer Festwoche vom 22. September bis 1. Oktober 1967 stand Lernbeck ganz im Zeichen der 750Jahrfeier der Pfarrgemeinde. Der Kirchenchor bewältigte ein umfangreiches Programm bei den kirchlichen und öffentlichen Veranstaltungen mit großem Erfolg. Bei dem großen Festzug beteiligte sich der Kirchenchor mit einem blumengeschmückten \/Vagen unter dem Motto: „Wir versteigern unsere alte Orgel“.

Der Wulfener Kirchenchor hatte die Durchführung des Dekanatsfestes am 12. November 1967 wieder übernommen. Zum ersten mal wurde neben dem traditionellen kirchlichen und weltlichen Teil auch die Möglichkeit zum Tanzen geboten.

Einen Abend für seine Ehren- und fördernden Mitglieder veranstaltete der M. G. V. „Frohsinn“ im Schloss Lernbeck. Der Kirchenchor half mit, durch gesangliche Darbietungen die festliche Atmosphäre des SchlaunschenSaals auf die geladenen Gäste zu übertragen. Ebenso beteiligte sich der Kirchenchor gemeinsam mit dem M. G. V, „Frohsinn“ erfolgreich an einem Pokalsingen in Erkenschwick am 18. Mai 1968.

Ewald Bendel, seit 1952 Schriftführer des Kirchenchores stellte in der Generalversammlung am 26. Juni 1968 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung. Seine sorgfältig und lückenlos geführten Protokolle und Jahresberichte zeichneten ihn als Schriftführer besonders aus. Präses und Vorsitzender dankten ihm mit herzlichen Worten. Nachfolger wurde Heinz Heiming, alle anderen Vorstandsmitglieder wurden im Amt bestätigt.

Für Abwechslung im Vereinsleben sorgte ein Tanzabend im Vereinslokal Sprenger am 21. September 1968. Bei guter Musik kam aber auch der Gesang nicht zu kurz.

Beim Dekanatssingen am 13. Oktober 1968 in Marbeck verstärkte sich der Kirchenchor mit den Sängern des M. G. V. „Frohsinn“. Dadurch war es wieder möglich mit anspruchsvolleren Chorvorträgen zu begeistern. Das Gruppensingen der Hohe Mark erfolgte am 20. Oktober 1968 in Dorsten, wo es ebenfalls zu einem gemeinsamen Auftritt kam. Auch hier konnten die gewählten Darbietungen bei den Zuhörern gefallen.

Zu der Eröffnung der neuen Lembecker Sport und Kulturhalle am 25. Januar 1969 wurde von der Blaskapelle Harmonie, dem Männerchor Lembeck, dem M. G. V. „Frohsinn“ und dem Kirchenchor ein Konzert veranstaltet.. Mit abwechselnden Musik und Liedvorträgen war dieses erste Gemeinschaftskonzert ein voller Erfolg für Teilnehmer und Zuhörer.

Anlass eines weiteren öffentlichen Auftritts war das 20jährige Bestehen der Kolpingsfamilie am 4. Mai 1969. Bei einem plattdeutschen Abend gaben Kirchenchor und „Frohsinn“ mit plattdeutschen Liedern, „De beste Minnewech“ und „Dat Lied van Pastor sin Kauh“, einen passenden Beitrag. Ebenso wurde die kirchliche Feier mit Marien und Josefslieder festlich gestaltet.

Gruppensingen der Hohe Mark war am 8. Juni 1969 in Lavesum. Die Liedvorträge brachten dem M.G.V. „Frohsinn“ und dem Kirchenchor viel Beifall.

Die Ausstellung „Euroflour“ im Dortmunder Westfalenpark war Ziel eines Ausfluges mit einem Bus am 27. Juli 1969.

Ein längst fälliger Besuch erfolgte am 24. August im Nachbarort Rhade. In der Pfarrkirche sang der Kirchenchor ein mehrstimmiges lateinisches Hochamt. Die freundschaftlichen Beziehungen zum Rhader Kirchenchor wurden dann mit Liedvorträgen beim gemeinsamen Frühschoppen gepflegt,

M. G. V. „Frohsinn“ und Kirchenchor fuhren am 7. September zu einem Freundschaftssingen nach Herten-Disteln. Auch hier zeigte sich wieder, dass ein gemeinsamer Auftritt gesanglich bedeutend bessere Leistungen brachte. Auch beim Dekanatsfest am 8. November in Wulfen wurde das wieder deutlich.

In einer Feierstunde im Vereinslokal wurden am 15. November die Sangesbrüder Heinrich Bahde und Bernhard Recker für 40 Jahre aktive Tätigkeit im Kirchenchor geehrt. Hierzu waren auch die Frauen der Sänger und die Witwen der verstorbenen Mitglieder eingeladen. Die familiäre Feier stand ganz im Zeichen des Gesanges mit alten Liedern und fand besonders bei den Frauen viel Anerkennung. Nachzutragen ist hier noch, dass die Sangesbrüder Johann Weßeling und Theodor Osterholt bereits am 26. Juni 1968 und Bernhard Weßling schon 1962 für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft mit Ehrenurkunde und Nadel ausgezeichnet wurden.

Das Jubiläumssingen beim MGV Heideblümchen Sickingmühle am 5. Juli 1970 sowie das Singen der Gruppe Hohe Mark in Maria-Veen am 6. September 1970 sahen M. G. V. „Frohsinn“ und Kirchenchor wieder vereint beim Auftritt. Hier zeigte sich, dass diese Gemeinschaft bessere Leistung und für beide Veranstaltungen auch Erfolg brachte.

Bei dem Jubiläumssingen am 18. Oktober, das der Kirchenchor Holtwick anlässlich seines 50jährigen Bestehens veranstaltete, wurde hier wieder eine ebenso gute Leistung geboten. Das Dekanatsfest in Wulfen am 24. Oktober brachte auch wieder viel Anerkennung von Mitwirkenden und Zuhörern.

Trauer überschattete die Gemeinde Lembeck und den Kirchenchor der Tod ihres Pfarrers und Präses Pastor Teeke am 12. Oktober 1970. 21 Jahre wirkte er segensreich zum Wohle der Gemeinde und hatte auch immer zum Kirchenchor eine große Zuneigung. Eine große Trauergemeinde mit Abordnungen aller Vereine und Verbände gaben ihm am 17. Oktober das letzte Geleit.
Der Kirchenchor erwies seinem Präses durch passende mehrstimmige Gesänge beim Beerdigungsamt und Begräbnis, die letzte Ehre.

Zwei Monate später, am 13. Dezember 1970 nahm die Gemeinde Lembeck und auch wieder die Abordnungen aller weltlichen und kirchlichen Verbände starken Anteil bei der Amtseinführung des neuen Pfarres Alfred Bonse. Bei der Begrüßung am Pfarrhaus, beim festlichen Zug zur Laurentiuskirche und beim Festgottesdienst gab der Kirchenchor mit mehrstimmigen, feierlichen Einlagen dieser Einführungsfeier einen würdigen Rahmen. Der anschließende Empfang in der Gaststätte Sprenger, zu dem der neue Pastor geladen hatte, gab dann Gelegenheit zu ersten Kontakten. Der Vorsitzende des Kirchenchores überbrachte im Namen der Festversammlung dem neuen Pastor und Präses die besten Segenswünsche für eine segensreiche Arbeit zum Wohle der Gemeinde.

Am Sonntag nach Weihnachten sang der Kirchenchor, verstärkt von den Frauen der Sänger, eine mehrstimmige Messe für gemischten Chor in der Pfarrkirche. Trotz der wenigen gemischten Proben zur Einübung der Messe, wurde eine klangvolle Aufführung geboten. Eine Jubilarehrung im Kirchenchor wurde mit der Weihnachtsfeier am 16. Januar 1971 verbunden. Nach einer Abendmesse, mit mehrstimmigen Weihnachtsliedern festlich gestaltet und einem Festessen im Vereinslokal, überreichte der neue Präses Pastor Bonse im Namen des DiözesanCäcilienverbandes Ehrenurkunde und Nadel an den Sänger Ewald Bendel für 40jährige aktive Tätigkeit sowie Bernhard Stegemann und Walter Langenhorst für 25jährige Mitgliedschaft.

Am Bau der Leichenhalle in Lembeck beteiligte sich der Kirchenchor zahlreich bei der Herstellung der Fundamente. Eine vollbesetzte Kulturhalle und somit einen guten Erlös gab ein gemeinsames Konzert der Blaskapelle Harmonie, des M. G. V. „Frohsinn“, des Lembecker Männerchores und des Kirchenchores.

Das 50jährige Bestehen des MGV Deuten am 1. und 2. Mai, das Jubiläumssingen des MGV Bottrop anlässlich der 75 Jahrfeier sowie die 25jährigen Vereinsjubiläen des MGV Liederkranz Wulfen am
5. Sept. und des MGV Frohsinn Haltern am 24. Oktober 1971 gaben dem Kirchenchor wieder Möglichkeiten gemeinsam mit dem M. G. V. „Frohsinn“ in der Öffentlichkeit aufzutreten.
Das Dekanatstreffen in Schermbeck im November war ebenso eine Veranlassung zur
gemeinsamen Teilnahme.

Die Protektorin des M. G. V. Frohsinn“ Baronin Freifrau von Twickel hatte am 2. Juni 1971 zur Feier ihres 50. Geburtstages zum Schloss geladen. Bei Spießbraten und Gesangvorträgen war es ein abwechslungsreicher und gelungener Abend.