Schloss Lembeck (Wasserschloss Lembeck)
Das Wasserschloss „Schloss Lembeck“ in 46286 Dorsten-Lembeck
Umgeben von Wäldern, Wiesen und offenen Feldern des Naturparks Hohe Mark liegt unser Wasserschloss Lembeck. Die barocke Anlage schuf ein unbekannter Baumeister Ende des 17. Jahrhunderts ganz im Stil seiner Zeit aus einer alten Burg. Beim Hause Lembeck lag bis 1803 eine Untergerichtsbarkeit, eine Unterherrlichkeit des Stiftes Münster. Davon ist die Bezeichnung „Herrlichkeit Lembeck“ abgeleitet.
Bauherren des Schloßes waren die Herren von Westerholt-Hackfurt, Nachfolger der Familie Lembeck. Mit Dietrich Conrad Adolf starb das Geschlecht in männlicher Linie aus, und durch die Heirat seiner Tochter ging Lembeck an die Familie von Merveldt über. Sie besitzt das Schloß noch heute. Das berühmteste Mitglied der Familie dürfte Reichsgraf Maximilian Friedrich von Merveldt gewesen sein, der sich in der Völkerschlacht von Leipzig auszeichnete und später Staatsmann in österreichischen Diensten war.
Nähert man sich dem Schloß über die 200 Meter lange Allee, so blickt man durch die gesamte Schloßanlage hindurch. Die Ost-West-Achse von etwa 500 Meter Länge wird perspektivisch von Obelisken und Torbögen, von Architektur und Natur, von Licht und Schatten locker gegliedert, bis sie sich am anderen Ende im Park verliert. Die Gebäude – Vorburg und Hauptburg – stehen auf Inseln in einem rechteckigen – 190 Meter langen und 160 Meter breiten – Teich und sind durch einen Damm verbunden.
Diese vollendete Konzeption ist in Westfalen einmalig. Möglicherweise erhielt der unbekannte Architekt die Anregungen für diese im Barock selten anzutreffende Lösung vom Wiener Schloß Schönbrunn, das Fischer von Erlach 1692 entwarf. Den Eingang zur Vorburg säumen mehrere gequaderte Sandsteinpfeiler mit Figurennischen und Siegestrophäen. Gekrönt werden sie von wappentragenden Löwen. Aus der schlichten Fassade der Vorburg, die in 110 Meter Breite aus dem Wasser steigt, hebt sich nur das Torhaus hervor. Es zieht den schweifenden Blick auf sich und lenkt ihn schließlich wieder auf die Hauptachse zurück.
Informationen zu Veranstaltungen und Ansprechpartner / Kontaktadressen finden Sie auf: www.schlosslembeck.de
Tel.: 0 23 69 / 7167 – Fax: 0 23 69 / 7 7391 – Mail: schloss-lembeck@t-online.de
Die Vorburg war dreiflügelig gebaut, jeweils mit einem Turm an den Ecken. Der nördliche Flügel brannte im Jahre 1887 ab, so daß das heute in eine Gartenanlage umgewandelte innere Karree nur noch von zwei Flügeln begrenzt wird. Ein Schlußstein mit Wappen über der Tordurchfahrt zeigt das Jahr 1692 an.
Hinter dem gartengeschmückten Hof liegt, durch einen Wasserarm abgetrennt, die Hauptburg. Die schlicht wirkende dreigeschoßige Hauptfaßade trug einst eine in den Putz eingearbeitete Quaderung. Es war ein Kunstgriff, mit dem man die Spuren der verschiedenen Baüpochen zu verbergen suchte. Dennoch werden Grundriß und unterschiedliche Fensterhöhen verraten haben, daß Schloß Lembeck nicht aus einem Guß entstanden ist.
Im 14. Jahrhundert stand an der Stelle des heutigen Schloßes eine sogenannte Motte (Turmhügelburg) in Sumpf und Wasser. An diese erste, nur aus einem Turm bestehende Burg auf einem Hügel wurde nach Norden hin ein Zweikammerhaus angebaut. Der heute als Festsaal benutzte Raum dürfte die Saalkammer gewesen sein. Durch Erweiterung nach Westen hin entstand im 15. Jahrhundert ein Dreikammerhaus mit einem Turm. Im 17. Jahrhundert schließlich wurde das Bestehende durch die südlichen Bauten und zwei Pavillontürme erweitert. Zugleich wurde egalisiert, das heißt, man gab dem Ganzen eine einheitliche Faßade. Schwerpunkt ist das zweigeschoßige Portal in gequadertem Sandstein. Über einer Figurennische mit einer lebensgroßen Madonna halten Löwen das kronengezierte Wappen der Lembeck-Westerholt und von der Recke.
Der Durchgang führt in den kleineren Innenhof, der zum Park hin von zwei eleganten Brückenpfeilern aus rötlichem Back- und gelblichem Baumberger Sandstein begrenzt wird. Die Entwürfe zu den lustigen wappenhaltenden Putten stammen von dem jungen Johann Conrad Schlaun (* 5. Juni 1695 in Nörde im Fürstbistum Paderborn; † 21. Oktober 1773 in Münster), dem Schloß Lembeck viel von seiner Eleganz und Leichtigkeit verdankt. Das Erdgeschoß wurde zu einem Restaurant ausgebaut, im Obergeschoß befindet sich das Schloßmuseum.
Eine Freitreppe führt über die Terraße in eine kleine Halle, wo rechts ein 45 Meter langer Flur nach der einen Seite fünf im Kabinettsystem angeordnete Zimmer und das Treppenhaus erschließt. (Als Kabinettsystem bezeichnet man die aus Frankreich übernommene Zimmerflucht in einer Achse.) Von der Halle aus nach der anderen Seite liegt der ebenfalls von Schlaun entworfene Festsaal mit spätbarocker Außtattung.
Kamine, Bilder der Familie, gemalte Supraporten vor allem aber die zarten, schwungvollen Stuck-Rocaillen der Decke, die Sinnbilder der vier Jahreszeiten umrahmen, geben dem Raum Atmosphäre. Das teilweise vergoldete Rahmenwerk an den Kaminen erinnert an den Speiseraum in Nordkirchen, die Stukkaturen gleichen denen im Gelben Appartement von Schloß Augustusburg, Brühl – beide Räume wurden ebenfalls von Schlaun konzipiert. Vielleicht haben auch in Lembeck so berühmte Stukkateure wie Cuvillies, Morsegno und die Brüder Castelli mitgearbeitet.
Die Wände des langen Flures schmücken flämische Gobelins aus dem 17. Jahrhundert mit Darstellungen mythologischer Szenen Vitrinen mit feinem Porzellan aus Holland und Ostasien hängen über einem durchgehenden Kachelpaneel.
Das Holzrelief aus dem frühen 16. Jahrhundert mit der Darstellung des Abendmahles wirkt ähnlich deftig wie das berühmte „Schinkenabendmahl“ in der Wiesenkirche zu Soest. Truhen, Geschirrschränke (1693), flämische Meßingteller und eine ehemalige Kommunionbank aus geschnitzten flämischen Schrankfüllungen (Ende des 16. Jh.s) vervollständigen die im Flur zusammengestellte Sammlung.
Das Heimatmuseum des Heimatverein Lembeck 1922 e.V. enthält ein Modell der Schloßanlage, Sammlungen von bäuerlichen Geräten und Gebrauchsgegenständen.
Alle anderen Salons sind mit Schloßinventar eingerichtet. Kulturhistorisch intereßant sind auch die den Kaminen vorgesetzten gußeisernen Öfen. Im Turmzimmer ist die Vertäfelung aus Schauseiten von Truhen des Rokoko und Empire beachtenswert. Im kleinen Saal werden den Liebhabern alter Möbel das Münzkabinett aus Antwerpen, der spanische Perlmuttschrank (17. Jh.) und das reichgemusterte, genagelte Parkett erfreün. Besondere Raritäten sind die gemalten Leinwandtapeten von 1760. Seltenheitswert hat der zweistöckige holländische Geschirrschrank (1773), der „Prahlhans“: auf sich verjüngenden Etagen mit Zinnspitzen präsentiert er köstliche Porzellane aus China und Pokale in einer überwältigenden Schau.
Auf den Resten einer Ritterburg aus dem 13.Jh. ist 1692 ist das heutige WasserSchloß errichtet worden. Umbauarbeiten 1730 durch den westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun. 1887 wurde durch einen Brand der nördliche Flügel der Vorburg zerstört.
Das Schlossmuseum
Obwohl das Schloss noch bis ins Jahr 1960 bewohnt war, wurde das Schlossmuseum bereits im Jahr 1952 eröffnet. Darin kann die wechselhafte Geschichte des Schlosses zur Zeit seiner Entstehung als Wehrturm im Jahr 1170 anhand von Schwertern und Rüstungen entdeckt werden. Außerdem erleben Sie inmitten prunkvoller Möbel, prachtvoller Wandteppiche und Wandgemälde eine kurze Zeitreise ins 18. Jahrhundert, während sich immer wieder wunderschöne Ausblicke in den Park eröffnen.
Die Merveldt-Galerie
Optional kann während der Führungen auch die Merveldt-Galerie besichtigt werden, in der unter anderem auch die Trauungen stattfinden. Die Galerie wurde in der ehemaligen Schlossküche eingerichtet und zeigt Werke des Malers HH Merveldt (1901 – 1969). Während des 2. Weltkrieges flüchtete der Maler ins Ausland, um der Entartung seiner Kunst durch das Naziregime zu vermeiden. Merveldt liebte die hellen Landschaften des Mittelmeerraumes und setzte sie in Stilleben, figürlichen Kompositionen und Porträts in Gegensatz zu den herben und gedämpften Bildern des Nordens.
Besonders sehenswert
Der Schlaunsche Festsaal
Von dem bedeutensten Barockarchitekten Westfalens, Johann-Conrad Schlaun, wurde dieser Saal um 1730 eingerichtet.
Der Wittelsbacher Salon
Der letzte große Absolutist aus dem Hause Wittelsbach Fürstbischof Clemens-August von Köln, dessen Portrait über dem Kamin zu sehen ist, hat diesem Raum seinen Namen gegeben.
Historische Hintergründe
Die letzte Lembecker Erbin heiratete im Jahre 1526 in die Familie von Westerhold ein, sodass der Name erlosch.
Etwa ein Jahrhundert später von 1670 bis 1692 ließ Dietrich Conrad Adolf von Westerhold-Hackfurt die Anlage zu einem der größten Wasserschlösser des Münsterlandes aus- und umbauen. Aus dem einstmaligen Wehrturm war ein repräsentatives Gebäude geworden, das wiederum 1730 durch den westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun umgebaut wurde. Nach den Umbauarbeiten wurde westlich des Schlosses nach Entwürfen von August Reinking ein Barockgarten nach französischem Vorbild mit symmetrischen Wegeachsen angelegt.
Als Dietrich Conrad Adolf 1702 ohne männliche Nachkommen verstarb, heiratete seine Erbtochter den Wolbecker Drosten Ferdinand Dietrich Freiherr von Merveldt zu Westerwinkel. Bis heute befindet sich das Schloss im Besitz der Familie von Merveldt.
Museumsführungen
Sie werden durch die herrlichen Räume des Schlosses geführt, die im Stile des 17. und 18. Jahrhunderts eingerichtet sind. Informieren Sie sich hier über Zeiten und Preise für die Führungen.
Heimatmuseum
Fühlen Sie sich bei einem Rundgang durch das Heimatmuseum zurückversetzt in die „gute, alte Zeit“ und werfen Sie einen Blick in das Leben der Landbevölkerung in den vergangenen Jahrhunderten.
Mit viel Liebe hat der Heimatverein Lembeck im Dachboden des Hauptschlosses alte Gerätschaften der vergangenen Zeit aus der Landwirtschaft und verschiedenen Handwerksberufen zusammengetragen.
Führungen in Deutsch und Plattdeutsch.
Weitere Informationen und Kontakt:
Heimatverein Lembeck e.V.
Der Schlosspark
Ursprünglich als barocker Garten angelegt, wurde der Park im 19. Jahrhundert in einen englischen Garten umgewandelt. Aus diesem Grund können insbesondere im Sommer die verschiedenen, überwiegend englischen Rosensorten bewundert werden.
Im Mai/Juni lockt darüber hinaus die Rhododendronblüte jedes Jahr unzählige Besucher zu uns. Die Rhododendronkulturen wurden nach dem 2. Weltkrieg angelegt und halfen durch ihren Verkauf beim Wiederaufbau des Schlosses nach den schweren Bombenschäden. Bis heute wachsen über 250 verschiedene Rhododendren und Azaleen auf dem Schlossgelände und verwandeln es jedes Jahr wieder in ein farbenfrohes Blütenmeer.
Natürlich behält der Park seine Attraktivität in jeder Jahreszeit.Es beginnt mit der Krokus- und Narzissenblüte im Frühling und endet im Herbst mit der Verfärbung der Laubblätter. Insbesondere die zum Teil mehr als hundertjährigen Bäume bilden gemeinsam mit der Weite der Landschaft wunderschöne Perspektiven.
Parkführungen nur auf zweiwöchige Voranmeldung
mind. 10 Teilnehmer
Preis ohne Museum: 6 € p.P.
Rhododendronblüte
Von Mai bis Anfang Juni verwandeln die circa 150 verschiedenen Rhododendren den Schlosspark in ein farbenfrohes Blütenmeer. Während dieser Zeit sind Park und Museum den ganzen Tag geöffnet.
Natürlich ist der Park das ganze Jahr über einen Besuch wert.Im Frühjahr locken die Krokus- und Narzissenblüte, im Sommer die vorwiegend englischen Rosen und im Herbst die bunten Laubbäume.
Grillplatz & Picknickwiese
Lust auf Grillen?
Wenn Sie Ihren Ausflug mit einem gemütlichen Grill-Event abrunden möchten, können Sie bei uns eine Grillhütte anmieten. Einen großen Grill stellen wir Ihnen zur Verfügung. Je nach Wetter können Sie es sich auf den Bänken vor der Hütte oder auf den Sitzplätzen in der Hütte gemütlich machen. Der Grillplatz bietet genügend Platz auch für große Gruppen.
Spielplatz & Fußball
Der groß angelegte Spielplatz lädt mit seinen vielfältigen Kletter-, Rutsch- und Schaukelmöglichkeiten Jung und Alt zum Spielen ein. Unsere kleineren Besucher können sich im Sandspielplatz mit Eimer und Schüppchen vergnügen. Für die größeren bietet sich die Möglichkeit auf einer nahegelegenen Wiese Fußball zu spielen.
Für Schulen öffnen wir unseren Spielplatz auf Voranmeldung ab 08.30 Uhr.
Fotoalbum Schloss Lembeck
Kontakt:
Graf Merveldt’sche Rentei
Schloss 2
46286 Dorsten-Lembeck
Tel.: 0 23 69 / 7167
Fax: 0 23 69 / 7 7391
Mail: schloss-lembeck@t-online.de
Internet: www.schlosslembeck.de
Eigentümer:
Ferdinand Graf Merveldt
Schlosshotel:
zur Zeit geschlossen
Heimatmuseum
Auf der Homepage des Heimatverein Lembeck 1922 e.V.
Weitere Informationen vom Schloß Lembeck und Kontaktmöglichkeiten
für Anfragen und Sonstiges finden Sie hier auf der offiziellen Schloß-Lembeck-Homepage: www.schlosslembeck.de