Lembeck allgemein

Windkraft im Visier der Gesetzgebung

Dorsten/Lembeck – Stürmische Diskussionen ausgelöst hat der Kurswechsel, den die schwarz-gelbe Landesregierung in Sachen Windenergie anstrebt. Wird nun auch in Dorsten das (Wind-) Rad zurück gedreht”

“Das wird sich zeigen”, bleibt Frank Lumpe vom Umweltamt der Stadt recht gelassen. Er verfolgt aufmerksam die Zuspitzung der Kontroverse und deren mögliche Auswirkungen auf Dorsten. “Windstärke 12” tobt dabei zwischen zwei entgegen gesetzten Positionen. “Rüttgers dreht durch”, verurteilt der Bundesverband WindEnergie drastisch die Bundesrats-Initiative des Ministerpräsidenten gegen Windkraft und betont, dass es nicht die erneuerbaren Energien seien, die den Strom verteuert hätten.

Windrad-Gegner jedoch, von denen es auch in Dorsten eine ganze Reihe gibt, würden selbst bestehende Anlagen am liebsten demontieren, weil sie nach wie vor dagegen ästhetische und gesundheitliche Bedenken haben.

“Für die zehn bestehenden Anlagen in Dorsten gibt es Bestandsschutz”, erläutert Lumpe die Situation, “und bis eine Gesetzesänderung in Kraft tritt – vorgesehen sind erheblich größere Abstände zur Wohnbebauung und zu allen Straßen sowie Emissionsprüfungen für alle Anlagen über 50 m Höhe – gelten noch die alten, ohnehin schon strengen Auflagen.”

Keine neuen Anträge

Gegenwärtig lägen auch keine Anträge für den Bau weiterer Windkraft-Anlagen vor: “Der Trend geht eher dahin, bestehende Anlagen durch modernere und leistungsstärkere zu ersetzen.” In Dorsten habe sich die anfängliche Aufgeregtheit vielerorts gelegt. Durch eine intensive Informationsarbeit seien viele Bedenken und Sorgen ausgeräumt worden. Vor allem die Lembecker Betreibergemeinschaft, die auch die Anlage am Emmelkamp in Holsterhausen errichtet hat, habe sich sehr viel Mühe gegeben, in Gesprächen mit der Nachbarschaft Vorurteile zu zerstreuen und Anwohner ins Projekt einzubinden.

Export-Chancen

Obwohl Lumpe die individuellen Probleme mit Windrädern durchaus nachvollziehen kann, hält er aus fachlicher Sicht und angesichts explosionsartig steigender Öl- und Gaspreise die weitere Nutzung dieser nie ausgehenden Energiereserve für unverzichtbar. Die Leistung könne durch technische Optimierung noch erhöht werden. Hier böte sich außerdem ein arbeitsplatzintensiver Zukunftsmarkt, weil andere europäische Länder großen Nachholbedarf haben. Fazit: “Der regenerative Anteil im Energiemix muss weiter wachsen, Windkraft ist nicht mehr wegzudenken.” – kdk
13. Oktober 2005 | Quelle: Dorstener Zeitung

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