Mehr als 80 Menschen mit besonderen Talenten – haben nach dem Brand der Wulfener Werkstatt der Diakonie inzwischen eine neue Heimat in der ehemaligen Laurentiusschule in Lembeck gefunden. Für manche Beschäftigten ist der Weg nun besonders kurz. Sie müssen nur wenige Meter zu Fuß von der Wohngruppe im Nachbarhaus der Lebenshilfe bis zur neuen Arbeitsstelle laufen. Alle Menschen, die dort tätig sind, wurden von den Vereinen, den Nachbarn und allen Lembeckerinnen und Lembeckern herzlich willkommen.
Laurentiusschule war die beste Wahl
Im Oktober 2018 brannte die Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Wulfen fast vollständig ab und die Diakonie musste eine geeignete Ersatzräumlichkeit suchen. Der hintere, halbwegs verschonte Teil am Swebenring / Thüringer Straße in Wulfen konnte zwar mit rund 100 Mitarbeitern wieder genutzt werden und das Förderhaus mit rund 25 Bewohnern, jedoch fehlte Raum für die 85 Mitarbeiter aus der vorderen Werkstatt.
Die Diakonie als Träger der Werkstätten für Menschen mit Behinderung suchte gemeinsam mit der Stadt Dorsten nach geeigneten und naheliegenden Orten und wurde in der Laurentiusschule fündig. Das gesamte Gebäude liegt in direkter Nachbarschaft zum Haus der Lebenshilfe und hat eine ideale Anbindung zum ÖPNV – dem Lembecker Busbahnhof.
Die Umbauarbeiten haben Anfang des Jahres begonnen und wurden bis zum Einzug der Mitarbeiter im Oktober 2019 abgeschlossen. Neben der Kompletterneuerung der sanitären Anlagen zu behindertengerechten WCs wurde auch die Schulküche zu einer „Verteilerküche“ umfunktioniert, damit das angelieferte Essen dort verteilt und gemeinsam verköstigt werden kann.
Rund 400.000 € investierte die Diakonie in den bedarfsgerechten Umbau der 3 Schulgebäude und die Stadt hat mit der Diakonie einen Mietvertrag bis September 2021 abgeschlossen. Da in dieser Zeit sämtliche anteilmäßigen Betriebskosten und Renovierungsarbeiten von der Diakonie übernommen werden, stellt die Stadt die Gebäudeteile nahezu kostenlos zur Verfügung. Somit haben beide Seiten gewonnen und auch die Lembecker sind sehr froh und heißen die fleißigen Nachbarn „Herzlich Willkommen“.
Problemlose Integration in die Nachbarschaft
Die verlassene Schule ist seit wenigen Wochen wiederbelebt und rund 85 Mitarbeiter (meist Menschen mit Behinderung) sind hier tätig. 65 davon mit leichten Montagearbeiten, 15 mit Näharbeiten und einige in der Hauswirtschaft. Größere Maschinen kommen hier nicht zum Einsatz.
Arbeitsbeginn ist an Werktagen zwischen 7 und 8 Uhr, Arbeitsende zwischen 14:30 und 15:30 Uhr. Die Arbeiterinnen und Arbeiter werden in dieser Zeit mit Kleinbussen an- und abgefahren oder kommen zu Fuß aus dem benachbarten Haus der Lebenshilfe. Die ca. 11 Mitarbeiter der Diakonie können die ehemaligen Lehrer-Parkplätze an der Schulstraße nutzen.
12.10.2019 – Lembeck.de – Frank Langenhorst