Lembeck allgemein

Unbequem, aber notwendig

Lembeck – “Stolpersteine haben wir eigentlich gar nicht gerne”, erkennt Bürgermeister Lütkenhorst durchaus Vorteile ebener Wege an. Sie seien unbequem, aber notwendig, denn: “Sie halten uns auf, zum Nachdenken darüber: Was ist eigentlich hier geschehen?”

Was am 24. Januar 1942 in der Wulfener Straße geschah, daran erinnerten Laurentiusschüler(innen) und Vertreter des deutsch-israelischen Freundeskreises Hod Hasharon. Sie übernahmen die Patenschaften für die drei Stolpersteine, die Gunter Demnig am Donnerstag ins Gehwegpflaster vor dem Elektrogeschäft Bügers einließ. Dort stand nämlich das Haus der Lebensteins: “Die SS hat sie frühmorgens alle ´raus geholt”, erzählt eine Nachbarin von der Deportation der jüdischen Familie. Die beiden Schwestern Selma und Bertha starben im KZ Stutthoff, der kleine Bruder Hugo in Auschwitz.

Die Tage zuvor hätte die Familie noch versucht, ihr Hab und Gut zu verkaufen: “Sie wussten, dass sie abgeholt werden”, weiß die Lembecker Augenzeugin zu berichten. Jetzt erinnern drei glänzende Steine an Selma, Bertha und Hugo.

Jugendliche der Blaskapelle Harmonie, Bernhard Wiemeyer und Sven Bendick ließen ihre Instrumente erklingen, und alle Teilnehmer stimmten mit ein in das bekannte Lied “Hevenu Schalom Alechem” – “Wir wünschen Frieden euch allen”. Denn darum gehe es bei der Stolpersteine-Aktion, betonte Lütkenhorst: “… um ein friedvolles Zusammenleben, das auf echter Toleranz basiert.” – sing

12. Oktober 2007 | Quelle: Dorstener Zeitung

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