Lembeck allgemein

Der weite Weg zum Gottesdienst

Lembeck/Rhade – Der Taxi-Bus wartete am Sonntag vergeblich auf Fahrgäste. Kein Lembecker wollte zum zweiten Gottesdienst des Jahres nach Rhade gebracht werden.

Zwei Wochen nach der Schließung des ev. Gemeindehauses in Lembeck sind die Rhader beim Gebet fast unter sich. Pfarrer Bernd Münker ist enttäuscht, doch für eine Ursachenforschung ist es aus seiner Sicht noch zu früh. “In drei Monaten”, sagt Münker, “sehen wir klarer. Dann hat sich alles eingespielt.” Damit meint der Geistliche auch die Kooperation mit der katholischen Gemeinde St. Laurentius. “Die Zusammenarbeit ist gut und soll ausgebaut werden.” Die ev. Frauenhilfe zum Beispiel veranstaltet heute im katholischen Pfarrheim ihre Jahreshauptversammlung. Die scheidende Vorsitzende Dorit Marek ist froh über die Unterstützung, sagt aber auch: “Uns ist ein Stück Heimat verloren gegangen.”

Im katholischen Pfarrheim ist der Platz freilich begrenzt. Nicht jede evangelische Gruppe hatte zudem so viel Glück wie Udo Sewz, der mit seiner Jugendgruppe einen Raum in der Laurentiusschule gefunden hat. “In Rhade gibt es genügend Möglichkeiten”, sagt der in Lembeck nicht unumstrittene Münker, “aber es wird zu wenig Gebrauch davon gemacht.”

Alternative

Schon bei der Gemeindeversammlung im letzten Herbst war die Kapelle des Seniorenheims als alternativer Gebetsort für die evangelischen Gemeindeglieder aus Lembeck ins Gespräch gebracht worden. An jedem ersten Freitagnachmittag im Monat wird hier nun eine Messe gefeiert. Die Premiere war laut Münker viel versprechend, an eine Ausweitung des Angebots sei allerdings nicht gedacht. Im Gegenteil: “Es kann sein, dass der Gottesdienst auf den Vormittag verlegt wird.”

Möglich, dass die Lembecker Protestanten dies als weiteren Affront werten würden. Bislang ist laut Münker jedoch erst ein Lembecker Gemeindeglied aus der Kirche ausgetreten. Selbst der Pfarrer hatte wohl mit mehr gerechnet. – dieb

16. Januar 2007 | Quelle: Dorstener Zeitung

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