Lembeck allgemein

Ludger Cosanne reist seit fast 40 Jahren für Bayern München durch Europa

LEMBECK Ludger Cosanne ist ein Bayern-Fan der ganz treuen Sorte. Seit 1974 hat er alle Landespokalmeister- und Champions League-Endspiele des Verens live in den Stadien Europas miterlebt. Und natürlich ist er auch an diesem Samstag wieder vor Ort, um “seine” Bayern zum heiß ersehnten Titel zu begleiten. Für seine Treue zu den Bayern wurde er bereits von Franz Beckenbauer geehrt.

Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummennige (rechts) stellten sich gerne mit aufs Bild, als Ludger Cosanne 1994 in München für 20-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt worden ist.
Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummennige (rechts) stellten sich gerne mit aufs Bild, als Ludger Cosanne 1994 in München für 20-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt worden ist.

Hätte er alle Tickets aufbewahrt – seine Sammlung wäre eine umfassende Dokumentation von 46 Jahren FC Bayern München. „Wohl 1000 Spiele“ seines Lieblingsvereins hat er live gesehen, sagt Ludger Cosanne.

Und natürlich fiebert der Lembecker auch am Samstag (19.5.) in der Münchener Allianz-Arena mit, wenn Lahm, Schweinsteiger und Co. gegen Chelsea London antreten. Der 61-Jährige war sogar jedes Mal im Stadion dabei, wenn der FC Bayern ein Landesmeisterpokal- oder Champions League-Endspiel bestritten hat.

„1974 bin ich Vereinsmitglied geworden, um Karten für das Endspiel in Brüssel bekommen zu können“, sagt der kaufmännische Angestellte. „Das war das Spiel mit dem Super-Tor von Katsche Schwarzenbeck“ – der mit seinem Hammerschuss den Bayern das erfolgreiche Wiederholungsspiel gegen Atletico Madrid sicherte. Natürlich kehrte Ludger Cosanne damals zwei Tage später nach Brüssel zurück, um auch das 4:0 gegen die Spanier bejubeln zu können. Und so kommt es, dass seine heutige neunte Finalteilnahme sein zehntes Finalspiel ist.

“Halbe Stadt verwüstet”

Wenn der Lembecker ins Erzählen gerät, spricht er über Triumphe, über bittere Niederlagen, über schöne Momente – und die dunklen: „1975 in Paris haben die Fans von Leeds United die halbe Stadt verwüstet. Ich bin der Halbzeitpause raus aus dem Stadion, weil ich Angst um mein Auto hatte.“

Der Fan aus Lembeck musste 1999 die Last-Minute-Pleite in Barcelona gegen Manchester United mit ansehen: „Da war mit Jubeln aber so was von alle!“ 2001, als sein Verein zum letzten Mal Champions-League-Sieger wurde, war Ludger Cosannes Sohn Niklas als Fünfjähriger zum ersten Mal im Stadion. Der heute 16-jährige Jerome Boateng-Fan ist am Freitag ebenso nach München mitgefahren wie Bruder Alexander.

Eine teure Fahrt: 260 Euro kosten die Karten pro Stück. Wie viel Geld Ludger Cosanne im Laufe seines Lebens ausgegeben hat, um seinen Verein zu unterstützen? „Ich weiß es nicht, das geht in die Zehntausende.“ Denn schon 1966, die Bayern waren im Jahr zuvor in die Bundesliga aufgestiegen, hat der damals 14-Jährige sein erstes Spiel besucht.

„Bei RW Essen, weiter weg durfte ich noch nicht.“ Damals konnte er nicht ahnen, dass er später einmal von Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge persönlich für 20-jährige Mitgliedschaft geehrt, dass er zum 100-jährigen Vereinsbestehen ebenso eingeladen werden würde wie zur Einweihung der Allianz-Arena.

Auch das 2:5 der Bayern am vergangenen Samstag hat er in Berlin verfolgt. „Die Spieler waren nicht bei der Sache“, erklärt er die Niederlage. Immerhin: „Franz Beckenbauer hat nachher sein Autogramm auf meinem alten Fan-Trikot erneuert“, freut er sich.

Fanclub Lembeck-Endeln

Insgesamt mehr als zehn Lembecker haben bei der Kartenverlosung für das Finale gegen Chelsea Tickets zugeteilt bekommen – alle sind Mitglieder des „FC Bayern-Fanclubs Lembeck-Endeln“, den Ludger Cosanne mit Jochen Meismann gegründet hat. „Viele wohnen in meiner Nachbarschaft“, sagt er. Die Bayern-Enklave im Dorf ist gut zu erkennen – an der flatternden FCB-Flagge auf dem Hausdach am Fliederweg.

Einen Tipp für das Endspiel will Ludger Cosanne nicht abgeben. „Ich wette nicht“, sagt er. „Aber so oder so: Das Heimspiel wird für mich die größte Sache, die es bisher gegeben hat.“ 

Quelle: Dorstener Zeitung (Michael Klein)

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