Lembeck allgemein

Hoher Preis und schlechter Service ärgern Unternehmer

Lembeck – Manchmal kann sich Frank Grupe (40) nur wundern. Fünf Kilometer liegen zwischen seinem jetzigen Firmendomizil und seinem künftigen. Und doch kommt es dem Computer-Spezialisten vor, als ziehe er im Februar in eine andere Welt.

Mehrere Jahre hat der Geschäftsführer von Alpha-Elektronik nach einem passenden Grundstück im Dorstener Norden Ausschau gehalten, um sich zu vergrößern. Beim ersten Mal war das gewünschte Areal “versehentlich verkauft worden”, wie er sagt. Dann wurde ihm ein Gelände im Lembecker Gewerbegebiet angeboten, “doch da hätte ich die letzten 50 Meter Straße selbst ausbauen müssen”.

Preis zu hoch

Im Gewerbegebiet Endelner Feld schien die Auswahl groß. Es blieb schließlich nur ein Bereich nahe der Wohnbebauung, den Grupe auf eigene Kosten erst mal hätte aufschütten müssen. Dabei war der Grundstückspreis von 50 Euro pro Quadratmeter schon kein Schnäppchen. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft WinDor ging später zwar mit dem Preis runter, doch da hatte sich der Büro- und Informationstechniker längst anders orientiert. Nicht nur wegen der vergeblichen Suche, sondern “weil ich jahrelang kein Bemühen gespürt habe. Die Initiative ging doch meist von uns aus.”

Den Umzug in die Nachbargemeinde findet Erwin Gerdemann (WinDor) “bedauerlich”. Man habe die Firma zwar “eine Zeitlang aus dem Auge verloren”, schließlich aber die Bedeutung erkannt und sich bemüht, Alpha-Elektronik zu halten. “Aber die Verhandlungen waren sehr schwierig”, bilanziert er.

Wie es auch gehen kann, hat Grupe in den Nachbargemeinden erfahren. In Heiden, Raesfeld und Reken wurde er “zuvorkommend behandelt”, sagt er. Grupe entschied sich schließlich für ein voll erschlossenes Grundstück in Reken, weil es nicht weit nach Lembeck (“Hier habe ich meine meisten Kunden”) ist, und der Grundstückspreis nur halb so hoch ist wie in Dorsten. “Das hat nur eineinhalb Wochen gedauert.”

Zumindest bei der Preisgestaltung ihrer Flächen kann WinDor nicht mithalten. “Die Grundstücke sind in vielen umliegenden Gemeinden günstiger”, räumt Gerdemann ein. “Das ist ein grundsätzliches Problem, an dem wir aber leider nichts ändern können.” Denn die kleinen Konkurrenten haben offenbar Flächen auf Vorrat aufgekauft. Im Gegenzug ist Dorsten günstiger als viele Großstädte. Dafür kann Frank Grupe sich freilich nichts kaufen. – dieb

15. September 2005 | Quelle: Dorstener Zeitung

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