Lembeck, Rhade oder Dorsten?
Das Verwirrspiel der Ortsgrenzen verbunden mit dem daraus resultierendem Niemandsland scheint von Manfred Wrobel und Willi Ridder vom Vermessungsamt Dorsten aufgeklärt zu sein.
Eine detaillierte und vermutlich echte Karte zeigt die Ortsgrenze nach ihrer mysteriösen Wanderung gen Osten von 1975. Als der Stadtspiegel Dorsten recherchierte, kam folgendes dabei heraus: „Als in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts neue Straßen in Rhade gebaut wurden, galt von diesem Zeitpunkt an der Stuvenberg als Grenze und teilte die Dörfer, wie einst unsere alte neue Hauptstadt (Berlin) geteilt war“ (aus heutiger Sicht mit dem Unterschied, dass in Berlin nur auf einer Seite wirtschaftliche Verhinderung praktiziert wurde).
Als am 01. Januar 1975 die unfreiwillige Eingemeindung (Annektierung?) der Ortsteile in die Stadt Dorsten geschah, wanderte die Ortsgrenze, die anfangs mit der Straße „Am Stuvenberg“ verlief in Richtung Osten, nahe zur A 31.
Abgesehen davon, dass sich ca. 50% der Bürger des besagten Gebietes (Am Hünengrab, Steinstraße, Bergstraße, Sandstraße… usw.) als Lembecker bezeichnen und die anderen 50% darauf schwören Rhader zu sein, wurde das Durcheinander auch von der Stadt Dorsten nebst Win-Dor mitgespielt.
Grenzbegradigungen wurden schon vor Jahren z.B. in Einvernehmen mit Haltern-Lippramsdorf durchgeführt, nachdem der Rat beider Orte bzw. Ortsvertreter diesem zugestimmt haben. Ob diese Zustimmung auch für den Stuvenberg zustande kam oder ob die Grenzverlegung eine Nacht- und Nebelaktion der damaligen Stadtverwaltung (Dorsten) war, bleibt noch zu klären.
Andersrum ist jetzt zweifellos geklärt, wem das Gewerbegebiet und der Kreisverkehr mit Autobahnab- und Zufahrt zuzuschreiben ist, nämlich Lembeck.
Wenn man die Ortschaften noch weiter selektiert, kommt man um Endeln (in Lembeck), in dem das Gewerbegebiet „Endelner Feld“ liegt, nicht herum.
Die Bezeichnung Endelner Feld resultiert logischerweise aus dem Namen der darin liegenden Straße und behält auch in Zukunft seine Richtigkeit. Die Bezeichnung „Gewerbegebiet Rhade“ hat nur imaginären Charakter, wobei jeder Gewerbebetreiber, unabhängig von seinem Wohnort herzlich willkommen ist (soweit der Nachbar es zulässt).
Der Rütherweg gehört komplett zu Lembeck.
Nach menschlichem Ermessen darf es trotzdem keine Grenzen geben, die gleichgesinnte Menschen trennen (Rhader und Lembecker sind so gesehen ein Volk); und manche mögen sich Fragen, ob ich nichts Besseres zu tun hätte, als um Ortsgrenzen zu streiten (hab ich), doch das „grenzenlose“ Durcheinander in den Berichterstattungen der Printmedien und den Meinungen der Anwohner, machte diese Klärung überfällig.
Abgesehen davon prädestinieren sich die Auszeiten des wirtschaftlichen Fortschrittes durch gerichtliche Klägerei missgünstiger Querulanten hervorragend zur Klärung der Gebietsbezeichnungen.
Beschilderung des Kreisverkehrs korrekt durchgeführt
Am heutigen Donnerstag wurden die Hinweisschilder für den kompletten Kreisverkehr installiert.
Erfreuliche Feststellung: Das Gewerbegebiet wurde unmissverständlich als “Gewerbegebiet Endelner Feld”
bezeichnet, wobei das Gewerbegebiet symbolisch dargestellt wurde.
Bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass aus dem Endelner Feld auch ein aktives Gewerbegebiet wird und unsere
Gerichte sich zügig für den Fortschritt entscheiden. Ob McDonalds und Avia die mögliche Prozesszeit von bis zu zwei Jahren in Kauf nehmen, bleibt fraglich und doch spannend.
Um die schlechte Stimmung eines ortsansässigen Projektbefürworters zu lindern, verweisen wir einmal (ausnahmsweise kostenlos) auf das Gartencenter von Martin Risthaus: www.europa-garten.de
06.04.2005 – Lembecker.de (Frank Langenhorst)