Blaulichtreport

Radklau im Raum Dorsten

LEMBECK / DORSTEN – „Das ist doch wohl ein Witz!“ Tanja Delfing kann die Aussage der Kreispolizei Recklinghausen nicht nachvollziehen, dass es in Dorsten derzeit keine Häufung von Fahrraddiebstählen gibt. 

Die Dorstenerin ist eine von vielen Lesern, die an unserer Fragebogenaktion teilgenommen und uns ihre Erfahrungen geschildert haben. „Allein hier an der Seikenkapelle wurden in den letzten sechs Monaten sechs Räder geklaut, von denen wir wissen“, schreibt sie: „Drei davon aus dem Radkeller in unserem Haus, alle waren abgeschlossen.“

Hans-Jürgen Schauer hat man am letzten Oktoberwochenende ein gutes Fahrrad aus der Garage gestohlen und eine Woche später ein zweites, das abgeschlossen vor dem Altenzentrum Maria Lindenhof stand. „Die Polizei bestätigte mit bei der Anzeigenaufnahme, dass wohl ein Bande unterwegs sei, weil in diesen Tagen viele Räder gestohlen worden seien“, so der Dorstener. Und auch seine Versicherungsbearbeiterin habe erklärt, dass derzeit viele Schadensmeldungen bei ihr eingingen.

“Mehrere Fälle in der Nachbarschaft”

Rainer Büser schreibt uns: „In meiner Familie wurden in diesem Jahr schon zwei hochwertige Fahrräder entwendet. Deswegen weiß ich von mehreren Fällen in der Nachbarschaft und im Bekanntenkreis.“ Er glaubt, dass es sich hierbei um „bandenmäßiges Verhalten“ handelt: „Man traut sich schon nicht mehr, sein Fahrrad unbeaufsichtigt stehen zu lassen.“

Auch im Endelner Feld geht der Radklau um: „Meinem Sohn wurde das gut gesicherte Mountainbike bei McDonalds in Lembeck gestohlen“, schreibt Anne Hinzmann aus Rhade. Zudem wurden Bekannten von ihr vor ortsansässigen Kneipen und an der Sporthalle in Rhade die Fahrräder entwendet. Bei Christel Heiming-Mechlinski waren es zwei hochwertige Räder der Marke Koga Miyata, die in Rhade verschlossen an einem hellen und gut besuchten Ort abgestellt waren, auch ihr Sohn und eine Freundin waren in diesem Jahr betroffen.

Kinderräder vor der Haustür gestohlen

Nicole Schetter schrieb, dass ihr zwei Kinderräder vor der Haustür weggekommen seien: „Und am Brauturm zwei doppelt verschlossene Fahrräder.“ Auch der Online-Leser skysurfer@web.de meint, dass in den vergangenen Wochen und Monaten verstärkt der Radklau in Dorsten umgeht: „Kann nur zustimmen“, schreibt er, bei ihm war es „im Stadtfeld vor der Haustür, ein weiteres am Berufskolleg in Dorsten, das mit zwei Schlössern gesichert war.“ 

Jogger findet 15 aufgebrochene Schlösser 

Für Egon Kleine-Hohmann liegt es auf der Hand, dass die Raddiebstähle der letzten Zeit in Dorsten nicht nur Einzelfälle sind. „Ich habe neulich beim Joggen 15 aufgebrochenen Fahrrad-Schlösser auf einem Haufen gefunden“, sagt der Dorstener.

Am Söltener Landweg war das. „Ich habe die Polizei informiert, aber da ist nichts passiert.“ Denn Wochen später hätten die Schlösser immer noch da gelegen. „Ein entgegenkommender Jogger sagte mir, er habe ebenfalls bei der Polizei angerufen, doch die hat sich bei ihm auch nicht gekümmert.“

Mit eindeutigen Zahlen wartete gestern die städtische Pressesprecherin Lisa Bauckhorn auf: Zwar habe es im Fundbüro im letzten Quartal gegenüber dem Zeitraum vom 1. Juni bis 31. August keine erhöhte Zahl an Fundrädern gegeben (jeweils um die 100), aber die Zahl der Verlustbescheinigungen habe sich verdoppelt: von 37 auf über 70.

Bescheinigung benötigt

Diese Bescheinigung benötigen Diebstahlsopfer für ihre Versicherung. Für Lisa Bauckhorn eindeutiges Indiz, dass vermehrt hochwertige Räder gestohlen und weiter verkauft würden.

Ursula Westermann war diejenige Leserin, die uns auf das Problem aufmerksam gemacht hat. Sie glaubt, dass organisierte Banden am Werk sind. „Denn der Diebstahl auf Bestellung nimmt wie bei Navis oder Airbags rasant zu.“ Sie findet, die Polizei müsse da dringend handeln: „Sonst ist Dorsten bald bekannt als Stadt der leichten Beute.“

Viele Leser meldeten sich

Auch am Freitag meldeten sich bei uns viele Leser, denen in letzter Zeit Räder gestohlen wurden. Rita Spickermanns Rad wurde beim Lichterfest in der Stadt entwendet. Ein Wulfener hatte Ende Oktober sein Rad vor der Tür eines Bäckers abgeschlossen, anschließend war es weg. Einem Fußballkollegen von ihm ist ein Rad zur gleichen Zeit während eines Spiels gestohlen worden. „Die Polizei bestätigte mir, dass an dem besagten Wochenende schon sechs Diebstähle gemeldet wurden.“

An der Juliushalle wurde vor vier Wochen das Rad von Holger Totzeck (Wert: 1500 Euro) gestohlen, dem 15-jährigen Sohn von Stephanus Cramer passierte das im Herbst gleich zweimal: am Petrinum, während der Schulzeit, wenige Wochen das nächste an der Johanneskirche. 

Quelle: Dorstener Zeitung

Lembeck.de F.L.

Als gebürtiger Ur-Lembecker betreibe ich seit 2001 die Seite Lembecker.de, die ich im November 2018 mit der Domain Lembeck.de verknüpfen konnte. Die besondere Dynamik unseres Ortes und das funktionierende Miteinander sind der Motor für viele Arbeitsstunden am Projekt.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Anzeige - Werbepartner
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"