Lembeck – Bei herrlichstem Wetter fand am 04.04.2025 die Einweihung der neuen Räumlichkeiten der Cosanne Ingenieure GmbH auf dem Gelände der alten Laurentiusschule in Lembeck statt. Die Fertigbauabnahme der Stadt Dorsten erfolgte am 10.04., sodass nun Teile der Belegschaft des Lembecker Fachplanungsbüros für Technische Gebäudeausrüstung und Energiewirtschaft vom Drubbel in den sanierten Altbau der Laurentiusschule umziehen können.
Der äußerlich wieder im neuen Glanz erscheinende Backsteinbau hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Als Volksschule für die damals noch selbständige Gemeinde Lembeck in den 1920er Jahren errichtet, wurde er im Laufe der Zeit als Hauptschule, Notunterkunft für Geflüchtete und als Ausweich-Quartier für die Behindertenwerkstatt der Diakonie genutzt. Auch hatte der Lembecker Spielmannszug viele Jahre sein Vereinsheim im Dachgeschoss des historischen Gebäudes.
Dort, wo bereits der Bürogründer Egon Cosanne als kleiner Junge in den 40er/50er Jahren die Schulbank drückte, ist nun ein modern gestaltetes Bürogebäude entstanden, welches dem inzwischen auf über 60 Mitarbeiter angewachsenen Cosanne-Team weitere Expansionsmöglichkeiten eröffnet. Wie Architekt Ralf Badura, der mit seinem Team die Sanierung geplant und geleitet hat, in seiner Ansprache mit einem Augenzwinkern feststellte, wird damit die Cosanne-Tradition an diesem Standort fortgesetzt – schließlich hat ein Blick in lokale Geschichtsbücher ergeben, dass schon bei der ursprünglichen Errichtung und Einweihung der Schule vor knapp 100 Jahren ein Cosanne wesentlich beteiligt war – damals allerdings als Gemeindevorsteher, was dem heutigen Bürgermeisteramt entspricht.
Peter Cosanne, der heutige Inhaber und Geschäftsführer des Ingenieurbüros, bedankte sich in seiner Rede bei all den vielen Beteiligten für die Unterstützung. „Bei all den verschiedenen Einzelprozessen und Abstimmungen durften wir erleben, dass nicht nur wir, sondern auch unser Lembecker und Dorstener Umfeld unsere Vision wohlwollend, z. T. mit ungläubigem Kopfschütteln, aber insgesamt immer positiv beurteilt und begleitet hat.“ Dabei dankte er vor allem auch seiner Frau Wibke für die Mitwirkung an diesem gemeinsamen Herzensprojekt. Als kaufmännische Leitung und Prokuristin ist Wibke Cosanne Mitglied der Geschäftsleitung des Lembecker TGA-Fachplanungsbüros und wesentlich in alle strategischen und finanziellen Entscheidungen eingebunden.
Frei nach der A-Team-Fernsehfigur Hannibal resümierte der gut gelaunte Peter Cosanne das Ergebnis der Projektgeschichte mit den Worten: „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.“ Dabei bezog er sich nicht nur auf die handwerklich herausfordernde Baumaßnahme und die vielen besonderen baulichen Details, sondern auch auf die Entwicklungen in seinem Ingenieurbüro.
„Endlich haben wir die räumlichen Möglichkeiten, unser Büro auch personell so weiterzuentwickeln, wie es die Zukunft erfordert. Trotz Baukrise sind wir gut aufgestellt und zuversichtlich, dass wir mit unseren spannenden Arbeitsfeldern auch in den kommenden Jahren gut zu tun haben werden. Unsere Zukunftsstrategie, unser Team zu verjüngen, wobei die Jungen in Präsenz mit den erfahrenen Kollegen zusammenkommen, scheint aufzugehen, wie die vielen jungen Gesichter unserer hier anwesenden Mannschaft zeigen.“
Auch der Gedanke, dass es sich bei dem schönen alten Gebäude um einen Ort des Lernens handelt, passe gut zum beruflichen Wirken des Expertenteams der Cosanne Ingenieure – „schließlich entwickelt sich die von uns geplante Technik ja auch immer weiter.“
Auch Bürgermeister Tobias Stockhoff brachte in seiner sehr persönlichen Rede seine Freude über das Ergebnis zum Ausdruck. Für den Standort sei mit der neuen Nutzung eine tolle und außergewöhnliche Lösung gefunden worden. Zukünftig wird das ehemalige Hausmeisterhaus, das aus seinem Dornröschenschlaf befreit und ebenfalls durch die Cosanne Ingenieure kernsaniert wurde, wieder bewohnt. Bauteil B, welcher durch die städtische Tochter InfraDOR umgebaut wurde, wird ab Anfang Juni durch die evangelische Kirche als Kindertagesstätte genutzt. Auch Bauteil C bleibt weiterhin im städtischen Besitz als „Vereinshaus“ mit vielfältigen Nutzungen und Mietern. Inzwischen ist es wieder zu einem wichtigen Anlaufpunkt für die Lembecker Bevölkerung geworden. Das Gebäudeensemble wird vervollständigt durch das alte Lehrerhaus, welches inzwischen seit 25 Jahren als Haus der Lebenshilfe ein Zuhause für 20 Bewohner bietet.
Auch aus Sicht der Stadt Dorsten sei der Bürgermeister stolz und glücklich, mit dem Ingenieurbüro Cosanne eine so florierende Planungsgesellschaft zu den Dorstener Unternehmen zählen zu dürfen, die nebenbei gesagt, dem städtischen Haushalt auch einiges an Gewerbesteuer beisteuere. So wurde er erst kürzlich außerhalb von Dorsten darauf aufmerksam gemacht, dass die Cosanne Ingenieure GmbH mit ihrem Team das größte Fachplanungsbüro für Technische Gebäudeausrüstung im Ruhrgebiet sei. Eine Millionen-Investition des in zweiter Generation geführten Dorstener Familienbetriebs in diesen Standort sei ein starkes Zeichen für einen optimistischen Blick in die Zukunft der Region und sicher keine Selbstverständlichkeit. Auch freue es ihn besonders, dass dieser historische Schulstandort so liebevoll und detailverliebt saniert wurde – obwohl es sich nicht um ein Denkmal handle.
Als letzter Redner der insgesamt lockeren Veranstaltung brachte auch Pfarrer Alfred Voss seine Freude zum Ausdruck und vollzog abschließend gerne die Einsegnung der neu gestalteten Räumlichkeiten – gemeinsam mit seinem Küster Alois Bruns, der wie viele andere Lembecker ebenfalls einen persönlichen Bezug zum alten Schulgebäude hat. Schließlich hat er viele Jahre im ehemaligen Hausmeisterhaus mit seinen Eltern gewohnt.
In den kommenden Tagen wird nun der Altbau sukzessive durch Mitarbeiter des Teams der Cosanne Ingenieure bezogen, die sich schon auf die neuen modernen Arbeitsplätze im alten Gebäude freuen.
Einsegnung bei bestem Wetter (Redner rechts im Bild: Pfarrer Alfred Voss)
Lichtdurchflutetes Erdgeschoss
Obergeschoss – neue Raumaufteilung und helles Ambiente…
…und zentraler Treffpunkt…
Das Treppenhaus im neuen Look – mit aufgestocktem und renoviertem Geländer
…und das sanierte Wohnhaus
Text und Fotos: Peter Cosanne