Lembeck – Fast jeder dritte Lembecker lehnt das geplante Wohnheim für chronisch Suchtkranke “mitten in unserem Dorf” ab.
Binnen fünf Wochen sind im Dorstener Norden über 1700 Unterschriften gegen das vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe geplante Wohnheim auf dem Gelände des ehemaligen ev. Gemeindehauses gesammelt worden. “Sehr repräsentativ” nannten Dr. Ulrich Sick, Magnus Kremser, Kerstin Ilgner und Brigitte Sieke dieses Ergebnis, als sie Bürgermeister Lambert Lütkenhorst im Rathaus die Listen überreichten.
“Kindergarten und Schulen befinden sich in unmittelbarer Nähe. Es ist nicht gewährleistet, dass sich die Bewohner nicht draußen aufhalten und die Kinder ansprechen”, argumentieren die Lembecker. “So eine Einrichtung gehört an den Ortsrand.” Ob die Befürchtungen berechtigt sind, vermag der Bürgermeister derzeit nicht zu beurteilen. “Auch kranke Menschen haben ein Recht darauf, geheilt zu werden. Aber mir fehlen Einzelheiten, was wirklich geplant ist.” Lütkenhorst erwartet auch von der Kirche eine “eindeutige inhaltliche Position”. Ulrich Sick und Magnus Kremser, einstmals im Förderverein des Gemeindehauses engagiert, sind indes überzeugt, dass es der Kirche vornehmlich um ihre wirtschaftlichen Interessen geht.
Nach den Herbstferien wird der LWL hinter verschlossen Rathaus-Türen Einzelheiten seiner Planungen erläutern. Anschließend dürfen die Lembecker ihre Überlegungen (“Jugend und Kultur”) beisteuern. Lütkenhorst: “Es muss für ein solches Projekt einen breiten Konsens geben.” Die Entscheidung fällt wohl noch in diesem Jahr. – dieb
11. September 2007 | Quelle: Dorstener Zeitung