Schloss Lembeck

Liebevolle Hommage an Mozart

Lembeck – Für eine Verneigung vor Mozart an seinem 250. Geburtstag eignete sich glänzend das Ambiente des Schlaunschen Festsaals im Schloss Lembeck. Von “Will der Herr Graf ein Tänzchen mir wagen” bis “Reich mir die Hand, mein Leben, und komm auf mein Schloss mit mir” wurde alles stimmig.

Wenngleich Traversflöte und Gitarre keine typischen Mozartbesetzungen sind, konnte man auf die Bearbeitungen gespannt sein. Bedeutende Kompositionen sind unverwüstlich, Transskriptionen können sie sogar in neuem Glanz erscheinen lassen.

Heike Nicodemus (Traversflöte) und Maximilian Mangold (Gitarre) musizierten mit Hingabe so, dass die Neigung zum Mitsummen wie beim Wunschkonzert konzentriertem Zuhören wich.

Die klassischen Instrumente – Kopien nach Originalen von 1786 und 1840, erklärten die Musiker – brachten leise und in ungehörten Klangfarben den musikalischen Extrakt der Werke zum Vorschein. Deutlicher konnte ein Kontrast zum modisch grell-lauten “Musikgeschäft” nicht erlebbar werden. Die bei den Arien dienende Gitarre gab bei Carullis Bearbeitung des Mozartquartetts KV 487 die Zurückhaltung zugunsten schönsten Konzertierens mit der Flöte auf: leise und liebevoll suchten Flöte und Gitarre die ernsten Moll- und heiteren Dur-Einfälle aus.

Maximilian Mangold brillierte im Solo bei den Bearbeitungen des Gitarrenvirtuosen Fernando Sor. Zauberhaft der Klangreichtum auch beim Wechsel mit Flageoletttönen.

Melodievariationen

Mozarts zweitberühmteste Klaviersonate wurde zum besonderen Ereignis: Heike Nicodemus arbeitete sehr eindrucksvoll, einfühlsam gestützt durch die Gitarre, die Melodievariationen heraus, die im originalen Klaviersatz schon einmal undeutlicher werden können. Dass der türkische Marsch sanfter daherkam, betonte den melancholischen Gehalt der packenden a-moll-Melodie.

Die Zuhörer im prallgefüllten Festsaal erklatschten eine Zugabe. Originalkomposition für diese Besetzung des Italieners Francesco Molino: Das verlangte nach mehr – demnächst (hoffentlich) in diesem Schloss. – Günter Vonhoff

03. April 2006 | Quelle: Dorstener Zeitung

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