DORSTEN Die Wall- und Grabenanlage kann für Kinder eine lebensgefährliche Angelegenheit sein. Diese Erfahrung machte der Lembecker Karl-Heinz Jacob, der einen kleinen Jungen gegenüber dem Toom-Markt vor dem Ertrinken rettete.
Das Kind, nach Angaben von Karl-Heinz Jacob „acht, neun Jahre alt“, hatte zuvor versucht, einen Badelatschen aus dem Wasser zu fischen, der einem fünfjährigen Mädchen in den Graben gefallen war. Dabei rutschte der Junge immer tiefer in die Mitte der Anlage, „hatte seinen Kopf mehr unter als über Wasser“, beschreibt der Lembecker die Situation.
Lembecker beweist Zivilcourage
Erschreckend fand der, 66-Jährige, „wie teilnahmslos die Passanten darauf reagierten, dass dort ein Kind ins Wasser gefallen war, das offensichtlich nicht schwimmen konnte.“
Der Lembecker hingegen bewies Zivilcourage, legte Portemonnaie und Handy auf die Mauer, ging ins Wasser, um den Jungen an Land zu ziehen. „Das machte selbst mir Probleme“, erzählt er, denn an dieser Stelle geht der Untergrund wie ein Trichter „steil bergab“.
Johannes Büskens vom Tiefbauamt der Stadt sprach in einer Stellungnahme von einem „Spagat“, den die Stadt hier betreibe. „Wir wollen hier ja eine attraktive, offene Anlage haben, die nicht durch hohe Zäune eingegrenzt wird.
Stadt: Es kann nicht jede Gefahrensituation ausgeschlossen werden
Deswegen könne nicht jede Gefahrensituation ausgeschlossen werden, auch wenn eine Mauer und eine Böschungsbepflanzung den Zugang zum Wasser erschwerten.
„Und außerdem hat ein Junge, der weiß, dass er nicht schwimmen kann, in der Wall- und Grabenanlage nichts zu suchen, selbst wenn er einen Badelatschen herausholen will.“
Quelle: Dorstener Zeitung