Vereinshaus Lembeck (ehem. Laurentiusschule)

Vereinshaus, Laurentiusschule
Foto: Lembeck.de – Frank Langenhorst

Das Vereinshaus Lembeck – die ehemalige Laurentiusschule / Gebäudeteil C – liegt an der Schulstraße 23 in 46286 Dorsten-Lembeck.

Ansprechpartner:

Erdegeschoss / Eingang vorne (ehem. Lehrerzimmer) BELEGUNGSPLAN:


Ferienhaus Belegungskalender
Porte – Bürgertreff
Frau Ursula Küsters, Telefon: 0170 8317692
Email: kuesters-lembeck@t-online.de
Homepage: https://www.lembeck.de/lembeck-von-a-bis-z/porte-lembeck-fundbuero/

Kellergeschoss
Proberäume des Spielmannszug Grün-Weiß Lembeck e.V.
Herr Kai Seifert, Telefon: 0173 9198616
Email: seifert@spielmannszug-lembeck.de
Homepage: https://spielmannszug-lembeck.de

Obergeschoss
Breitensport des SV-Lembeck
Frau Marlies Haane, Telefon: 02369 76195
Email: bmhaane@freenet.de
Homepage: http://svlembeck.de/breitensport/

Dachgeschoss
Proberäume des Blaskapelle Harmonie / Westf. Trachtenkapelle “Harmonie” Lembeck e.V.
Herr Heiner Löchteken, Telefon: 02369 76080
Email: info@harmonie-lembeck.de
Homepage: http://www.harmonie-lembeck.de



Die Geschichte der Laurentiusschule

Die neuerbaute Laurentiusschule im Jahre 1927 (Gebäudeteil A). Rechts im Bild steht das, gleichzeitig errichtete Lehrerhaus (Wohnhaus), das heute, nach einem Umbau als Wohnheim für Menschen mit Behinderung (Lebenshilfe) dient. Vor dem Jägerzaun verläuft die Schulstraße. Dahinter steht jetzt, das 1968 fertiggestellte zweite Schulgebäude (Gebäudeteil B).

Schon 1923 begann man mit den Planungen einer neuen Schule im Dorf, da das alte Gebäude den Ansprüchen der damaligen Zeit nicht mehr genügte. Wegen der Wirren des Krieges und der Folgejahre schob man das Bauvorhaben aber immer wieder hinaus.

Als aber endlich am 13. Dezember 1927, also vor mehr als 90 Jahren die neue Laurentiusschule eingeweiht wurde, feierte die ganze Gemeinde ein Fest, an alle Lehrer und Schüler der Bauernschafts- und Nachbarschaftsschulen teilnahmen. Geradezu überschwänglich berichten die Ruhr-Nachrichten über alle Einzelheiten dieses Festtages.

In dem neuen Gebäude befanden sich neben den vier Schulräumen ein großer Saal, ein Konferenzzimmer und im Keller eine „mustergültige Badeanlage“. Der Schule war eine Dienstwohnung angegliedert und in einem Nebengebäude befanden sich zwei Lehrerwohnungen.

Aber schon 1933 bestand wieder Platzmangel, darum ließ Schulleiter Storck im Söller (Dachboden) der Schule zwei Klassenräume ausbauen. 1939 musste die Laurentiusschule auf Anweisung der Nationalsozialisten ihren Namen ändern. Sie hieß jetzt „Dorfschule“.

Zwischen 1943 und 1945 beschlagnahmte das Militär zeitweise die Klassenräume und ab Dezember 1944 wurde eine Schließung unumgänglich. Die Schulräume dienten als Lazarett. In dieser Zeit erhielten die Schüler notdürftigen Unterricht in Ausweichräumen beim Gastwirt Bernhard Langenhorst und Bauer Heinrich Hellenkamp auf dem Brink.

Am 28. März 1945 rückten die Engländer ein, besetzten die Schule und benutzten sie als Dienstgebäude. Erst am 17. September 1945 öffnete die Schule wieder ihre Pforten.

In den Nachkriegsjahren, besonders Ende der 50er Jahre, wurde die allgemeine Situation an den Volksschulen und so auch in Lembeck zu einem großen Problem. Es fehlten Lehrer und das notwendige Raumangebot für die wachsenden Schülerzahlen. Im Juli 1959 titelte die Lokalpresse: „In Dorsten gibt es noch Klassen mit über 60 Schülern“. Die Messzahl von 42 Schülern pro Klasse wurde auch in Lembeck in einigen Klassen weit überschritten.

Das 1968 fertig gestellte Gebäudeteil B. Foto: Lembeck.de – Frank Langenhorst

So war der Beschluss einer Schulerweiterung 1963 überfällig. Erst als am 20. Dezember 1968 der Erweiterungsbau eingeweiht werden konnte, war das Raumangebot für die jetzt nach dem neuen Schulsystem entstandene „Hauptschule“ mehr als notwendig.
Wenn auch die ersten vier Jahrgänge ab jetzt in der neu entstandenen „Grundschule“ (s. Chronik der Don-Bosco Schule) unterrichtet wurden, stieg die Schülerzahl von 359 im Schuljahr 1967/68 auf 442 Schüler im Schuljahr 1968/69, da ja ab jetzt auch die Schüler der Bauernschafts-Schulen die Laurentiusschule besuchten.

Als im Jahre 1970 der Beschluss gefasst wurde, dass auch die Hauptschüler aus Rhade die Laurentius-Hauptschule besuchen sollten, war die neuerlich entstandene Raumnot ein Dauerproblem und es vergrößerte sich noch, als 1979 das 10. Schuljahr eingeführt wurde.

„Wir fühlen uns als Stiefkinder Dorstens“, mit dieser Äußerung machten die Schüler der Klasse 9a der Laurentiusschule auf einer Sitzung des Schulausschusses 1980 ihrem Ärger Luft. Fachräume wurden zum Teil als Klassenräume benutzt und Unterricht fand teilweise in Kellerräumen statt.

Seit 1984 verfügt die Laurentiusschule über ein drittes, neu errichtetes Gebäude (Gebäudeteil C), das heutige “Vereinshaus”.

Obwohl sich der Rückgang der Schülerzahlen in dieser Zeit schon deutlich abzeichnete, war wegen der aktuellen Zustände ein weiterer Erweiterungsbau unumgänglich. Und so konnte nach Jahren der Planung und Bauzeit im Herbst 1985 der Neubau mit Fach- und Verwaltungsräumen, mit Mediathek, Konferenz- und Lehrerzimmer eingeweiht werden.

Heute, nach ca. 30 Jahren hat sich äußerlich an der Schule mit ihren drei Gebäudekomplexen nichts verändert, und sie gehört ganz selbstverständlich zum Dorfbild. Über Schulisches hinaus war sie Ort vieler Aktivitäten. Die Blaskapelle Harmonie und der Spielmannszug haben hier ihre Übungsräume, die Vorparade des Schützenfestes fand auf dem Schulhof statt, und alljährlich versammelten sich die Kinder zum Nikolauszug auf dem Schulhof.

Die Schullandschaft änderte sich in dieser Zeit allerdings grundlegend: Die Schülerzahlen sanken aufgrund des allgemeinen Geburtenrückgangs, allerdings noch verstärkt durch eine immer geringere Akzeptanz der „Hauptschule“. So konnten die ursprünglich dreizügig geführten Jahrgänge nur noch zweizügig werden, bis die Klassenstärken auch dafür nicht mehr reichten. So musste die Laurentiusschule im Jahr 2014 ihre Lehrtätigkeit aufgeben.

Zum Glück gibt es heute im Ort eine große Interessentengruppe, das Schulgebäude lebendig zu erhalten (s. dazu den Beitrag von Joachim Thiehoff „Porte Lembeck“). Als im Herbst 2015 wegen des Flüchtlingsstroms auch in Lembeck nach Notunterkünften gesucht wurde, boten die leerstehenden Klassenräume eine geeignete Aufnahmemöglichkeit und so füllten sich die Räume wieder mit Leben (s. den Beitrag von Katja Breuer zum Thema „Flüchtlinge in Lembeck/Rhade“).
Theo Arentz

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