Feuerwehr

Lembecker Wehr löscht seit 100 Jahren

Lembeck. Gestern auf den Tag genau feierte die Feuerwehr Lembeck ihren 100. Geburtstag: Am 15. Januar 1911 gab es in der Schankwirtschaft von Bernhard Sprenger die Gründungsversammlung.

fw-uu3fotoThomas Hortmann hat auf lembecker.de eine umfassende Chronik für die Wehr vorgelegt, die viele wissenswerte Details enthält. So erklärten damals 41 Personen ihren Beitritt, F. Cosanne und B. Weßeling wurden erster und zweiter Brandmeister.
Die neu gegründete Freiwillige Feuerwehr Lembeck war Schutzwehr, ersetzte die bestehende Brandwehr und verhinderte die Einrichtung einer Zwangswehr, stellt Hortmann fest. Die Brandwehrleute traten in die neue Wehr über. Positiver Effekt: Ausgebildete Leute mit Erfahrung konnten helfen.

Schon 1837 wurde im damaligen Kirchspiel Lembeck eine Druckspritze angeschafft, auf Schloss Lembeck standen zwei brauchbare Feuerspritzen, die bei Feuer in den Bürgermeistereien zu Hilfe eilten. Der Kauf der Geräte und Ausrüstung kostete 742,42 Mark, wobei 100 Mark von der Westfälischen Feuersozietät getragen wurden, heißt es in der Chronik weiter. Auf Vorschlag der Feuerwehr ließ die Gemeinde im Januar 1912 für 202,45 Mark einen Brunnen für die Feuerwehr bauen.

Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, wurden „viele der Wehrleute eingezogen“. 1919 gab es wieder ein Treffen. „Die Lücke der Gefallenen musste durch neue Mitglieder geschlossen werden.“

Der Kauf einer Löschspritze mit Pferdezug kam unter die Räder der Inflation: Sie kostete schließlich 40 000 Mark. Im März 1922 wurde die Feuerwehr Lembeck im Vereinsregister beim Amtsgericht Dorsten eingetragen. 1926 räumte Lehrer Wiemeyer das Lehrerhaus an der Schulstraße, Tenne und Stallungen wurden als Feuerwehrgerätehaus um-, an der Nordseite ein Steigeturm angebaut, erfährt der Leser.

„Im Zweiten Weltkrieg mussten viele Feuerwehrleute den Feuerwehrrock gegen den Soldatenrock tauschen“, so die Chronik weiter. Junge Leute und alte Garde schlossen die Lücken. Nach Fliegerangriffen brannte es oft an vielen Stellen, es gab auch Einsätze in Großstädten wie Gelsenkirchen, Essen und Bochum. Nach den schweren Luftangriffen auf Dorsten war die Wehr auch dort im Einsatz. Sie formierte sich nach dem Krieg wieder, fuhr ihren ersten Einsatz im Februar 1946.

Im Januar 1959 wurde Brandmeister Aloys Gladen verabschiedet, als Nachfolger Oberfeuerwehrmann Fritz Wöste von Amtsbürgermeister Hatkämper ernannt. Am 29. April 1961 feierte die Wehr das 50-jährige Bestehen.

Im April 1964 startete der Neubau des jetzigen Gerätehauses an der Lippramsdorferstraße. „Die Anforderung an die Feuerwehr wurden immer größer.“ Der Fuhrpark wuchs im Lauf der Jahre, im September 1977 kam ein drittes Fahrzeug hinzu. Mehr Details zur Lembecker Wehrgeschichte und ein Tagebuch von 1935 bis 1964 unter www.lembecker.de/feuerwehr 

Das Festprogramm

Gefeiert wird an drei Tagen

Das Festprogramm zum 100-Jährigen steht fest, gefeiert wird von Freitag bis Sonntag, 8. bis 10. April. Der Freitag startet mit einem Bayrischen Abend und der Band “D´Moosner”. Karten kosten im Vorverkauf 10 €. Der Samstag wird unter anderem bieten eine Ausfahrt der Feuerwehr-Oldtimer, das Kreisverbandstreffen der Alters- und Ehrenabteilungen sowie einen Empfang der Lembecker Vereine. Abends steigt eine „Blaulichtparty“. Am Sonntag geplant: ein Festgottesdienst in St. Laurentius, ein Frühschoppen und ein Festumzug mit vielen Feuerwehren und Musikkapellen.

Quelle: WAZ

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