Lembeck allgemein

Kinder wollen doch nur spielen

Lembeck – “Wo sollen unsere Kinder denn zum Spielen hin?” – Das ist die zentrale Frage, die sich die Eltern aus dem Schluerweg und Umgebung immer wieder stellen.

Zur Not spiele man eben auf der Straße, wenn es nicht anders gehe. Und das demonstrierten die Anwohner mit ihrem Nachwuchs gestern am Schluerweg.

“Hier kann man uns nicht vertreiben. Wenn es nicht auf dem Tartanplatz der Grundschule geht, dann eben auf der Straße”, erklärt Jürgen Bußmann. Der dreifache Vater organisierte selbst die Demo, “damit unsere Kinder hier endlich wieder ganz normal spielen können”.

Das Fass zum Überlaufen brachte der Fall Philipp Molzberger. Dem Siebenjährigen droht ein Hausverbot, weil er den Bolzplatz nach 19 Uhr noch betreten hatte (wir berichteten). Ein Schild – (Foto) regelt dort den Betrieb.

“Einige wenige zugezogene Anwohner fühlen sich belästigt und rufen ständig die Polizei. Die kann man an einer Hand abzählen”, sind die betroffenen Familien sauer.

Der kleine Niklas (10) findet deutliche Worte: “Wenn die hier hinziehen, um alles zu verändern, dann sollen sie woanders hinziehen.” Die anderen Kinder stimmen ihm zu: “Wo sollen wir denn spielen?” Vater Andreas Lohbreyer: “Wir haben hier schon immer Fußball gespielt. Da standen einige Häuser noch gar nicht.”

Man könne die Kleinen doch nicht bis ans andere Ende vom Dorf, zum Bolzplatz hinterm Pfarrheim, schicken.

“Es kann nicht sein, dass ein paar zugezogene Anwohner das Spielen aller Kinder eines Ortsteils von Lembeck verhindern.” Mittlerweile läuft ein Wachschutz den Schulhof ab. Nicht nur um abends nach randalierenden Jugendlichen Ausschau zu halten, glauben die Eltern: “Mit ihren Rottweilern wollen die unseren Kindern doch Angst machen.”

Mit der Demo will man an die Stadt appellieren, dass man entweder Alternativen zum Spielen schaffe oder den Bolzplatz an der Don-Bosco-Schule freigibt.

“Ansonsten spielen wir eben auf der Straße weiter, im Notfall auch im Zimmer vom Bürgermeister.” – arn

22. Oktober 2006 | Quelle: Dorstener Zeitung

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