Ein honigsüßes Ehrenamt

Heimatverein Lembeck schleudert Honig aus eigener Produktion.Im letzten Jahr wurden insgesamt sieben Zentner pruduziert.

Schleudern den Honig: Imker Willi Wietholt (r) und Reinholt Malsch. Foto: WAZ, Verena Hülssiep
Schleudern den Honig: Imker Willi Wietholt (r) und Reinholt Malsch. Foto: WAZ, Verena Hülssiep

Lembeck. Der Geruch von Honig umweht einen schon von weitem. Im Keller von Heinz Liesen hat sich eine handvoll Aktive um Imker Willi Wietholt versammelt, um den vereinseigenen Honig zu gewinnen. Erst am Morgen hatte der Imker die Waben aus dem Bienenstock geholt. Jetzt sind die Männer dabei, die Deckel von den Waben zu kratzen, damit der Honig geschleudert werden kann.

Mit den Deckeln – „Das ist reiner Bienenwachs“, erklärt Imker Wietholt – verschließen die Bienen die Waben. Es gibt auch Maschinen, um den Wachs zu entfernen, aber beim Heimatverein ist alles Handarbeit. Der Wachs wird später eingeschmolzen und kann zu Bienenwachskerzen weiterverarbeitet werden. Oder er wird benutzt, um Mittelwände für die Rähmchen herzustellen, auf denen die Bienen später ihre Waben aufbauen.

Sind die Waben frei von Wachs, werden sie in die elektrisch betriebene Schleuder eingelegt, eine Schleuder vom Typ „Eigenbau“. Dort, wo sonst ein mehrere hundert Euro teurer Motor sitzt, ist auf der Schleuder des Heimatvereins eine leistungsstarke, aber wesentlich preiswertere Bohrmaschine angebracht. Sie setzt die Maschine in Betrieb und der raus geschleuderte Honig fließt unten aus einer Art Kran in ein grobmaschiges Sieb. Anschließend wird der Honig durch ein zweites, etwas feineres Sieb geschüttet und zum Schluss durch ein ganz feines aus Stoff. Damit sind alle feinen Teilchen entfernt.

Der Honig ist jetzt so gut wie fertig, muss allerdings noch eine Weile stehen, damit das Wasser daraus verdunsten kann. Außerdem muss er täglich gerührt werden, damit er schön geschmeidig bleibt. Fürs Umrühren benutzt Heinz Liesen eine Art überdimensionierter Quirle, wie man sie zu Hause vom Mixer kennt. Die werden ebenfalls in die Bohrmaschine eingespannt und bringen den Honig ganz schön durcheinander. Erst dann wird er glasweise in 500-Gramm- oder Ein-Kilo-Portionen abgefüllt. Sieben Zentner waren es übrigens 2007.

Eine Menge Arbeit das ganze – geleistet ausschließlich von Ehrenamtlichen wie Imker Willi Wietholt, der eine eigene Imkerei hat, oder Heinz Liesen, der Bauerngarten und Bienchen quasi unter seine Fittiche genommen hat. Regelmäßig führt der Heimatverein seine Arbeit vor Schulklassen und auf Festen vor.

Von Ute Hildebrand-Schute

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