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Lembeck. Es knackt und kracht. Und wie vom Blitz getroffen knallt der dicke Ast eines alten Apfelbaumes auf die Obstwiese. Nebenan auf der Terrasse des 2. Vorsitzenden Ludwig Drüing stellen die "Gartenfreunde Lembeck" gerade ihre Festschrift vor. Ein böses Omen? Ach was - der Zahn der Zeit. Immerhin hat der Baum schon über 80 Jahre auf dem Buckel. Bereits seinen 100. Geburtstag feiert in diesem Jahr der Verein der Gartenfreunde. Wechselvolle Zeiten hat er durchlebt. Und die haben Schriftführer Theo Dammann und Beisitzer Franz Schaepers in einem kleinen Heftchen noch einmal anschaulich Revue passieren lassen. Der Garten sei "Quelle der Erholung von der Hektik des Alltags, verschafft Freude und Befriedigung über das, was unter den eigenen ordnenden und pflegenden Händen wächst, blüht und gedeiht", schreibt der 1. Vorsitzende Herbert Winkelmann im Grußwort. Doch das war nicht immer so. Vor allem nicht zu der Zeit, als der Verein sich gründete. Damals hieß er noch "Obst- und Gartenbauverein Lembeck" und widmete sich vor allem der Aufgabe, der Bevölkerung preiswerte und gesunde Nahrung zu verschaffen. Vom 26. November 1904 datiert das Protokoll einer Sitzung der Lembecker Gemeindevertretung, die darin den Beschluss fasste, dem Obstbauverband für Westfalen und Lippe beizutreten und den jährlichen Betrag von fünf Mark aus der Gemeindekasse zu zahlen. Die Kriegsjahre zeigten, wie wichtig die Bearbeitung einer kleinen Scholle Land sein konnte, um Hunger und Entbehrung zu überstehen und die Ernährung zu sichern. Da aber das Geld knapp war, musste der Verein helfen. Er organisierte Bäume und Sträucher und gab Tipps zur Schädlingsbekämpfung. Wesentlichen Anteil an der aktiven und nutzbringenden Arbeit des Vereins hatte damals der Schlossgärtner Bernhard Schmitz, dem es gelang, eine Apfelsorte heranzuziehen, die auch heute noch unter dem Namen "Lembecker Lokal" bekannt ist. Mit Rat und Tat stand er den Vereinsmitgliedern zur Seite. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg stand der Nutzgarten wiederum verstärkt im Mittelpunkt. Jedes Fleckchen wurde bewirtschaftet, "so verwandelten sich Vorgärten und Rasenflächen mehr und mehr in Kartoffel- und Gemüsegärten". Die Versorgung der Mitglieder mit Saatgut und Düngemitteln wurde nun zur Hauptaufgabe des Vereins. Nach den Jahren der größten Not schließlich wandelte sich die Bedeutung des Gartens. Das Interesse an Obst- und Gemüsebau erlahmte, Gartenarbeit wurde mehr und mehr zur Freizeitbeschäftigung, die einen Ausgleich zur Hektik des Alltags bot. Zwar gingen die ursprünglichen Ziele des Gärtnerns nie ganz verloren, doch waren die Gartenbesitzer immer weniger auf die Hilfe des Vereins angewiesen, um sich mit Saatgut, Dünger und Geräten auszustatten. Biologischer Pflanzenschutz rückte in den Mittelpunkt, ebenso sachgerechtes Kompostieren. Dazu und zu vielen anderen Themen bietet der Verein bis heute regelmäßig Fachvortäge an. So kümmerte sich vor allem Heinrich Nottelmann in Theorie und Praxis um das Thema Baumschnitt. Der Ehrenvorsitzende des Vereins, der 33 Jahre lang 1. Vorsitzender war, war auch maßgeblich für die Namensänderung verantwortlich. Seit 1984 gibt es die "Gartenfreunde", die derzeit etwa 100 Mitglieder haben und sich über jüngeren "Nachwuchs" freuen würden. Neben Pflanzenwettbewerben, der Staudenbörse, die immer am Samstagmorgen vor Palmsonntag auf dem Hof der Laurentiusschule stattfindet, dürfen auch Ausflüge und Studienfahrten in der Vereinsgeschichte nicht fehlen. Ein Muss sind natürlich die Besuche der Landes- und Bundesgartenschauen. Aber auch Vogelstimmen-Exkursionen und Radtouren, Festumzüge und gesellige Abende bereichern das Vereinsleben. Nicht zu vergessen die Pflege des eigenen Gartens - soviel Zeit muss sein. Und, schmunzelt Herbert Winkelmann, wenn der Vorstand mal arg überlastet sei, dann kümmern sich die Frauen verstärkt ums grüne Idyll. 27.08.2004 - Quelle: WAZ |
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Kurzbericht zum DIA-Vortrag von Herrn Hubert Mersch zum Thema „Stauden im Garten“ Am Montag, dem 17. Februar 2003, hielt der Geschäftsführer des Landesverbandes der Gartenbauvereine in Westfalen-Lippe, Herr Hubert Mersch einen DIA-Vortrag zum Thema „Stauden im Garten“. Der Vortrag begann um 19.30 Uhr im Vereinslokal Stenen-Hues. Die Veranstaltung war mit mehr als 60 (!) Teilnehmern sehr gut besucht. Das Thema warkurzfristig geändert worden, da die zu dem ursprünglich geplanten Vortrag „Der Garten als Lebensraum“ gehörenden DIAs schon in den vergangenen Jahren gezeigt worden waren. Herr Mersch betonte zu Anfang, dass in einem gut geplanten Garten Bäume und Sträucher das Gerüst darstellen sollten und man mit Stauden, kombiniert mit Sommerblumen und Knollengewächsen spielerisch hantieren könne. Die DIAs, die Herr Mersch zeigte und kommentierte, stammten zum größten Teil aus dem Kreislehrgarten in Burgsteinfurt, von der Bundesgartenschau in Potsdam (im Jahre 2001) und aus der Staudengärtnerei des berühmten Gärtners, Dichters und Philosophen Karl Foerster, dessen Tochter sein Erbe fortführt. Karl Foersters Lieblingsblumen waren übrigens Peonien (Pfingstrosen) und Pflox. Er konnte sich einen Garten ohne diese beiden Staudenarten nicht vorstellen. Zudem war er angetan von einem „leichten Hauch von Verwilderung“ und fand diesen Zustan ideal für eine gelungene Gartengestaltung. Herr Mersch fügte hinzu, dass man auch der sogenannten „Spontanvegetation“ im Garten (zum Beispiel bestimmte Wildkräuter in Ritzen und Fugen) durchaus eine Chance geben solle, solange sie nicht zu sehr störten (Stichwort- „Natur im Garten“). „Was sind eigentlich Stauden?“ fragte Herr Mersch zwischendurch und beantwortete diese Frage selbst: Stauden sind mehrjährige krautige Pflanzen. Ungefähr 20 % der Staudenarten lieben Schatten, weitere 20 - 30 % Halbschatten und ungefähr die Hälfte aller Arten bevorzugt die offene Fläche, bzw. sonnige Standorte. Es gibt je nach genetischer Ausstattung Langtag- und Kurztagpflanzen, d.h. die einen blühen im Frühjahr oder Sommer und die anderen im Herbst oder Winter. Die günstigste Pflanzzeit für die meisten Stauden ist das zeitige Frühjahr. In diesem Zusammenhang wies Herr Mersch darauf hin, dass der sogenannte Presstopf oder Papptopf immer mehr im Kommen sei. Statt in einem Plastikbehälter sind die Pflanzen in einen rund Topf aus Pappe gesetzt und können nach gründlicher Wässerung in den Boden gesetzt werden ohne dass man sie austopfen muss. Dadurch spart man sich nicht nur die Arbeit des Austopfens, sondern auch jede Menge unnötigen Plastikmüll, der dann auf Müllkippen vor sich hingammelt. Herr Mersch gab zahlreiche Sortenempfehlungen, zum Beispiel für die ursprünglich aus Japan stammenden Funkien (botanischer Name: Hostae), die trotz ihrer exotischen Herkunft längst zum festen Bestandteil heimischer Gärten geworden sind und wegen der unterschiedlichen Grün- und Grauschattierungen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten sowohl im Garten als auch in der Floristik bieten. Als Paradebeispiel für eine gelungene Gartenumgestaltung wurde eine öde und eintönig wirkende Rasenfläche in Hanglage gezeigt, die in eine blühende und äußerst vielfältige, mit den verschiedensten Stauden und Blumen bepflanzte Terassenanlage umgewandelt worden war und dadurch ein optisch sehr viel ansprechenderes Bild machte. Außerdem mache diese sehr viel schönere Anlage langfristig gesehen sogar weniger Arbeit als der pflegeaufwändige Rasen. Abschließend stand Herr Mersch noch für Fachfragen der zahlreichen Besucher, die im übrigen nicht alle Vereinsmitglieder waren, zur Verfügung.
Ludwig Drüing |
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Vogelstimmen – Exkursion (Samstag, dem 18. Mai 2002)
Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 2002 kam nach dem sehr positiv aufgenommenen Vortrag über das „Vogelleben in unseren Gärten“ durch Herrn Keil vom Naturschutzbund Dorsten die Anregung auf, eine Vogelstimmen – Exkursion durchzuführen.
Unser Gartenfreund Peter Liebers hat sich darauf hin spontan bereit erklärt, eine Exkursion durchzuführen, zumal er als Hobbyvogelkundler die wichtigsten Vogelstimmen kennt.
Am Samstag, dem 18. Mai 2002 war es dann soweit. 20 Gartenfreunde – ausgestattet mit festem Schuhwerk und Fernglas - hatten sich früh morgens am Sportlerheim am „Hagen“ eingefunden, um unter der fachkundigen Leitung von Peter Liebers die geplante Vogelstimmen – Exkursion durch den „Hagen“ durchzuführen.
Schon nach einer kurzen Wegstrecke waren alle von der Klangfülle der stimmgewaltigen Sänger in der freien Natur stark beeindruckt, zumal Peter Liebers die einzelnen Vogelstimmen den entsprechenden Vogelarten zuordnen konnte. Weitere Informationen über Rückkehr aus den Überwinterungsquartieren, Lebensraum, Nahrungsangebot und Verhaltensweisen der Vögel, fanden großes Interesse.
Nach gut 2 Stunden wurde im Sportlerheim gemeinsam gefrühstückt und dabei fleißig gefachsimpelt. Da beim gesanglichen Durcheinander in freier Natur die einzelnen Vogelstimmen nur schwer auseinander zu halten sind, ließ Peter Liebers einzelne Vogelstimmen von einer CD abspielen, um somit die Zuordnung zu erleichtern. Außerdem stellte er an einer Schautafel die heimische Vogelwelt bildlich dar und gab Anregungen und Hinweise zum Bezug von Fachliteratur, die im Buchhandel und in der Bibliothek erhältlich ist.
Auch in diesem Jahr, und zwar am 19. April (Karsamstag), ist wieder eine Vogelstimmen – Exkursion unter der Führung von Peter Liebers geplant. Nähere Informationen hierzu werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Theo Dammann |
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Viertagesfahrt des Vereins der Gartenfreunde Lembeck vom 18. bis 21. Juli 2002 nach Walsrode, Hamburg und Helgoland Am Donnerstag, dem 18. Juli. 2002 begann pünktlich wie immer um 6.00 Uhr morgens unsere Viertagesfahrt nach Walsrode, Hamburg und Helgoland. Alle 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren lange vor der um 6.00 Uhr geplanten Abfahrt am Busbahnhof, das Gepäck war verstaut und es konnte pünktlich, wie geplant, losgehen - in dem Doppelstockbus der Firma Menchen, wieder gefahren von unserem Fahrer Dieter Sander, begleitet von seiner Bärbel, die wir beide bereits von vielen früheren Fahrten her kennen. Nach ungefähr zwei Stunden Fahrt erreichten wir gegen 8.00 Uhr den uns schon früheren Fahrten bekannten Autohof Vechta, wo bereits ein reichhaltiges Frühstück – mit Bedienung! – auf uns wartete. Nach dieser willkommenen Stärkung ging es dann gegen 9.00 Uhr weiter in Richtung Walsrode, wo wir gegen 11.00 ankamen. Leider spielte das Wetter überhaupt nicht mit: es regnete ununterbrochen in Strömen, so dass der bekannte Vogelpark längst nicht seine volle Schönheit vor uns entfalten konnte. Einige Wege waren sogar wegen Überflutung in Folge des starken Regenfalls gesperrt. Dennoch war der Besuch dieses Park letztlich ein beeindruckendes Erlebnis. Gegen 15.00 Uhr saßen wir dann wieder im warmen – und natürlich beschlagenen – Bus und die Fahrt konnte weitergehen in Richtung Hamburg-Bergedorf, wo wir gegen 17.00 Uhr an unserem 4-Sterne-Hotel eintrafen. Die 4 Sterne machten sich nicht nur in der Qualität der Zimmer, sondern vor allem beim Frühstück bemerkbar: es gab einfach alles: von frischem selbstgepressten Orangensaft über Sekt bis zu Forellen, Lachs, Schinken und die übliche Auswahl an Cornflake, Müsli, Käse, Aufschnitt, Brot und Kuchen, sowie Joghurt und Quark mit Früchten zum Nachtisch. Nach dem Abendessen am ersten Abend wurde noch von vielen eine kurze Erkundungstour in die nähere Umgebung unternommen – was sich später noch als sehr nützlich erweisen sollte. Am zweiten Tag wurde bereits um7.00 Uhr gefrühstückt, da wir bereits um 9.00 Uhr bei den St.Pauli Landungsbrücken sein mussten, um von dort aus Richtung Helgoland zu starten. Das gelang uns auch mühelos und die Überfahrt begann relativ pünktlich gegen 9.00 Uhr. Bis nach Cuxhaven war es eine sehr gemütliche und – dank der kurzen Erklärungen des Kapitäns – auch informative Fahrt, die eher an eine Busfahrt als an eine Bootsfahrt erinnerte. Aber dann, als wir in Cuxhaven wieder abgelegt hatten und auf offene See kamen, begannen die Schwierigkeiten. Schon bald fing das Boot an, wie wild auf und nieder zu schlagen und die Fahrt wurde zu einer Achterbahnfahrt – manchmal mehr unter als über dem Wasser. Schließlich kam das Wasser sogar durch die Lüftungen ins Boot hinein und durchnässte Renate und Josef Hessing bis auf die Haut. Gleichzeitig brach vorne rechts eine Seitenscheibe auf Grund der großen Spannungen und Erschütterungen. Diese Erschütterungen und gewaltigen Stöße wurden vielen Reiseteilnehmern zum Verhängnis: vielen wurde es schlecht und zwei Herzpatienten aus unserer Reisegruppe hatten ebenfalls große Schwierigkeiten – fast hin bis zur Atemnot. Als der Kaptitän sich endlich entschloss, die Fahrt abzubrechen und umzukehren, war die Erleichterung groß und nur wenige bedauerten es wirklich, Helgoland an dem Tag nicht gesehen zu haben. Als wir gewendet hatten, war das Schiff wie von Zauberhand berührt, plötzlich wieder ganz ruhig – fast so ruhig wie vorher auf der Elbe. Als wir nach relativ kurzer Zeit in Cuxhaven anlegten, stand schon ein Notarztwagen bereit und die Sanitäter, die sofort an Bord kamen, hatten reichlich Arbeit die Notfallpatienten schnell zu versorgen. Ein Reiseteilnehmer wurde sogar zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht, er konnte jedoch nach der Untersuchung wieder entlassen werden. Nach ca. 7 Stunden Fahrt kamen wir am späten Nachmittag wieder in St. Pauli an – und hatten Helgoland nicht gesehen. Mit dem Bus ging es wieder in Richtung Hotel und am Abend zahlten sich dann die am Abend vorher erworbenen Ortskenntnisse aus. Denn da ja im Hotel kein Abendessen bestellt war, musste man sich anderweitig versorgen, was auch hervorragend gelang. Am Samstag gab es wieder um 7.00Uhr Frühstück und um 8.30 Uhr begann unsere ungefähr drei Stunden dauernde Stadtrundfahrt. Unser Stadtführer – ein waschechter Hamburger – wusste ungeheuer viel über seine Heimatstadt zu erzählen. Besonders beeindruckend war sicherlich die zweimalige Fahrt über die berühmte Köhlbrandbrücke. Nach der sehr interessanten Rundfahrt gab es Gelegenheit zum Stadtbummel – und zum Mittagessen, bevor es dann gegen 14.30 Uhr weiterging zum bekannten Park „Planten und Blomen“, der uns alle durch seine Blütenvielfalt und seine großzügige Planung überraschte. In einem im Park gelegenen Café gab es Kaffee und Kuchen für alle. Der Aufenthalt im Park zog sich etwas länger hin als geplant; deswegen musste die anschließend noch geplante Rundfahrt – u.a. zum bekannte Friedhof Hamburg-Olsdorf – etwas kürzer ausfallen, da wir zum Abendessen wieder im Hotel sein mussten. Den Abend verbrachten wir dann wieder in den uns mittlerweise schon vertrauten Gaststätten, vor allem in einer ganz speziellen Gartenwirtschaft. Am frühen Sonntagmorgen stand eine Fahrt zum Hamburger Fischmarkt auf dem Programm: schon vor 6 Uhr ging es los und trotzdem herrschte schon drangvolle Enge auf dem Markt für Frühaufsteher, der in vielen Teilen an den Lembecker Tiermarkt erinnert – zumindest was Teile des Angebots angeht und was die Besucherzahl betrifft. Nach einer kurzen Rundfahrt über das uns von der Stadtrundfahrt her schon bekannte St. Pauli, wo wir einige übriggebliebene Nachtschwärmer und einige ziemlich abgewrackte Ecken besichtigen konnten, fuhren wir zum Hotel zurück, um gemeinsam mit denen, die es vorgezogen hatten etwas länger zu schlafen und in Ruhe ihre Koffer zu packen, unser letztes Frühstück im Hotel einzunehmen. Gleich nach dem Frühstück verließen wir Hamburg und fuhren Richtung Verden, wo wir gegen 12.00 Uhr eintrafen, um in einem sehr schönen Hotel unser Mittagessen einzunehmen. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt, auf dem wir wieder einmal von einem Regenschauer überrascht wurden, ging es dann weiter zum Pferdemuseum, das sich in einer ehemaligen Kavalleriekaserne – zuletzt von englischem Militär genutzt – befindet. Die Führung durch dieses einmalige Museum war sehr interessant und lehrreich. Schließlich traten wir die vorletzte Etappe unserer Reise an und erreichten gegen 18.00 Uhr den Autohof Vechta, wo ein üppiges Abendessen – Schinken- und Käseplatten – auf uns wartete. Danach begann die letzte Etappe unserer Rückfahrt nach Lembeck, wo wir pünktlich um 21.30 Uhr ankamen. Ludwig Drüing |
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Viertagesfahrt des Vereins der Gartenfreunde Lembeck vom 05. bis 08. Juli 2001 nach Potsdam und Berlin Am Donnerstag, dem 05. Juli. 2001 überpünktlich um 4.54 Uhr morgens begann unsere Viertagesfahrt nach Potsdam und Berlin. Alle 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren lange vor der um 5.00 Uhr geplanten Abfahrt am Busbahnhof, das Gepäck war verstaut und es konnte schon – wie gesagt – 6 Minuten früher als geplant losgehen - in dem Doppelstockbus der Firma Menchen, wieder gefahren von unserem Fahrer Dieter Sander, begleitet von seiner Bärbel, die wir beide bereits von vielen früheren Fahrten her kennen. Nach fast genau drei Stunden Fahrt erreichten wir – statt wie geplant – um 9.00 Uhr, bereits um 8.00 Uhr unser erstes Ziel, eine gemütliche, nicht allzu große Raststätte in Hannover- Lehrte, wo auch um diese Zeit schon ein reichhaltiges Frühstück für uns fertig stand. Nach dieser willkommenen Stärkung ging es dann um 9.30 Uhr weiter in Richtung Potsdam, wo wir gegen 12.30 ankamen. Auf dem Programm stand, dass dort die Gelegenheit zu einem kleinen Imbiss gegeben sei. Dies stimmte im Prinzip auch; allerdings war die Zeit dazu relativ kurz und bei vielen reichte es nur für ein Eis. Um 14.00 Uhr begann dann die große Stadtrundfahrt durch Potsdam. Unser Reiseleiter, Herr Schmidt, hatte unseren Bus, der am Filmmuseum parkte, rechtzeitig gefunden und es konnte losgehen zur äußerst informativen, aber auch etwas anstrengenden Tour durch Potsdam, wo wir u.a. das berühmte Holländische Viertel von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachten konnten. Herr Schmidt überhäufte uns geradezu mit wissenswerten, überraschenden und eindrucksvollen Geschichten, Hinweisen und Anekdoten, die man am Ende kaum noch aufnehmen konnte. Nach etwa einer Stunde Busfahrt konnten wir dann aussteigen und zu Fuß weitergehen und das Neue Palais mit der gegenüber liegenden „Küche“ – ein weiteres Schloss für sich - aus nächster Nähe von außen besichtigen. Nach diesem kurzen Spaziergang, der wegen der recht großen Hitze nicht besonders angenehm war, ging es im Bus weiter zu Schloss Sanssouci, da der Reiseleiter meinte, der Fußweg dorthin sei zu weit und zu anstrengend – wobei der Weg gar nicht so weit aussah. Jedenfalls stiegen wir in der Nähe von Schloss Sanssouci aus dem Bus und brachen auf zur Außen-Besichtigung dieses weltbekannten Schlosses. Wer sich dies sparen wollte – wegen der großen Hitze oder weil er – oder sie das Schloss schon kannte – konnte auch in ein Cafe gehen und es sich bei einer Tasse Kaffee gemütlich machen. Der Großteil der Gruppe ließ sich jedenfalls auf den kurzen Fußmarsch zum Schloss ein und wurde dafür mit überwältigenden Ausblicken und Eindrücken von diesem berühmten Bauwerk und den davor liegenden Terrassen und dem sich anschließenden Park belohnt. Hinsichtlich der Abfahrtzeit gab es dann noch kleine Unstimmigkeiten, da die Cafébesucher länger als angesagt warten mussten. Die Besichtigung hatte sich doch sehr viel länger hingezogen als ursprünglich geplant und vom Reiseführer angesagt. Jedenfalls begann nach dieser längeren Stadt- und Schlossbesichtigung die letzte Etappe unserer Hinfahrt, die Fahrt zu unserem Hotel in Luckenwalde, südlich von Berlin. Etwas später als ursprünglich geplant kamen wir dann schließlich in unserem recht komfortablen Hotel in Luckenwalde an. Da die Zimmerverteilung bereits im Bus bekannt gegeben worden war, war es ein Leichtes sein Zimmer zu finden. Das einzige kleine Problem war der Gepäcktransport in die oberen Etagen, da es nur einen, ziemlich kleinen Aufzug gab. Aber auch dieses Problem ließ sich mit etwas Geduld leicht lösen. Gegen 19.30 Uhr gab es das erste gemeinsame Abendessen, das uns nach dem doch recht langen ersten Tag gut schmeckte. Einige der Mitfahrenden kannten das Hotel bereits von einer früheren Fahrt mit der Pfarrgemeinde St. Laurentius Lembeck. Anschließend gingen noch einige zur angrenzenden Theke oder sahen sich etwas in dem äußerlich nicht sehr attraktiven Ort um. Sehr spät wurde es an diesem ersten Tag nicht. Am zweiten Tag wurde bereits um7.30 Uhr gefrühstückt und um 8.30 Uhr starteten wir in Richtung Potsdam. Im Nachbarort stieg dann unser neuer Reiseleiter in unseren Bus und begleitete uns auf unserem Weg zur Bundesgartenschau in Potsdam. Unterwegs gab es die obligatorischen Erklärungen und Anekdoten zur Geschichte der Mark Brandenburg. Den ganzen Vormittag lang hatten wir dann Gelegenheit, uns ein Bild von der BUGA Potsdam zu machen. Es war schon beeindruckend zu sehen, was in relativ kurzer Zeit aus diesem ehemaligen russischen Militärgelände gemacht worden war. Besonders beeindruckend war die riesige neu erbaute Halle im Eingangsbereich, die viele von uns auf Empfehlung unseres Reiseleiters zuerst besuchten. In dieser Halle war eine Vielzahl verschiedenster Pflanzen und Blumen in allen möglichen Anordnungen und Zusammenstellung auf mehreren Ebenen zu bestaunen. Das Außengelände wirkte noch relativ kahl; dennoch war es erstaunlich, dass überhaupt schon so viele Pflanzen und Blumen auf diesem einst komplett verseuchten und verdreckten Gelände wachsen konnten. Es gab sogar einiges an altem Baumbestand, was besonders wegen der recht großen Hitze, die auch an diesem Tag anhielt, sehr willkommen war. Nach dem Besuch der insgesamt gesehen recht gelungenen BUGA machten wir eine weitere Rundfahrt durch Potsdam. Wir überquerten u.a. die berühmte Glienicker Brücke (Agentenaustausch), unter die wir wenige Stunden später auch mit dem Boot hindurchfuhren. Ein weiterer Programmpunkt war das Schloss Cecilienhof, in dem die Potsdamer Konferenz der vier Siegermächte stattfand. Dieses Schloss, das heute als exklusives, elegantes Hotel und Restaurant genutzt wird, ist im englischen Tudor-Stil (schwarz-weißes Fachwerk) erbaut. Für den Nachmittag war dann eine Bootsfahrt angesagt. Wir kamen reichlich früh am Wannsee an, so dass Zeit für eine kleine willkommene Pause blieb, bevor wir an Bord gegen konnten, um mit unserer Vierseenfahrt zu beginnen. Die Sonne meinte es fast zu gut mit uns, so dass viele es gar nicht erst wagten, an Deck zu gehen und sich dort der Sonne auszusetzen. Der Kapitän versorgte jedoch alle mit den nötigen Informationen, so dass diese Bootsfahrt nicht nur angenehm, sondern auch noch lehrreich war. Nach dem Abendessen gegen 19.00 Uhr ging es gleich weiter mit dem gemütlichen Abend bei Musik und Tanz. Ein DJ sorgte für die richtige Musik; aber zum Tanzen war es fast zu warm. Dennoch war es ein ganz netter Abend. Einige tanzten auch auf Socken oder barfuß, wozu der Teppichboden auch geradezu einlud. Am Samstag gab es wieder um 7.30 Uhr Frühstück und um 8.30 Uhr begann unsere Fahrt nach Berlin unter Führung unseres bewährten Reiseleiters, eines ehemaligen Berufschullehrers, der uns auf der Fahrt nach Berlin so manches von seinen beruflichen und privaten Erfahrungen mit dem Alltagsleben in der ehemaligen DDR erzählte. In Berlin angekommen ging es gleich weiter mit der angekündigten großen Stadtrundfahrt, während der wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten dieser einst zweigeteilten Stadt zu sehen bekamen. Um nur einige zu nennen: Kurfürstendamm, Gendarmenmarkt, Nicolaiviertel, Alexanderplatz, Unter den Linden, Brandenburger Tor, Hotel Adlon ... . In der Nähe dieses weltberühmten Luxushotels parkte unser Bus – Unter den Linden – und wir konnten uns zunächst in den umliegenden Cafés stärken und gingen dann zu Fuß am Brandenburger Tor vorbei zum Reichstag. Dort wurden wir rein zufällig vom Dorstener Bürgermeister Lambert Lütkenhorst begrüßt, der ebenfalls mit einer CDU-Reisegruppe den Reichstag besichtigen wollte. Die Besichtigung des Plenarsaales, der trotz der immer noch großen Hitze sogar ohne Klimaanlage angenehm kühl war, war ganz erfrischend und natürlich auch informativ – dank der sachkundigen Erläuterungen eines jungen Mannes vom Besucherdienst des Deutschen Bundestages. Dass es im Plenarsaal nie zu heiß wird, ist dem großen Trichter zu verdanken, der aus der riesigen Glaskuppel kommt und oben offen ist. Dadurch fällt kalte Luft in den Saal und er ist immer angenehm temperiert. Vom Plenarsaal aus ging es dann mit einem großen Aufzug in die berühmte Glaskuppel, die von dem englischen Stararchitekten Sir Norman Foster entworfen wurde. Von dieser Kuppel aus hat man einen fantastischen Ausblick über ganz Berlin, u.a. auf den Fernsehturm in Ostberlin, der zufällig mal wieder sein bei den SED-Funktionären so verhasstes Kreuz zeigte. Der Turm wird deswegen von vielen Berlinern „Sankt Walter“ (Ulbricht) genannt. Nach der Reichstagsbesichtigung fuhren wir zum Bahnhof Zoo, wo wir ausstiegen, um den Westteil der Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Viele gingen zum KaDeWe, zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche oder einfach zum Kurfürstendamm und in die umliegenden Strassen. Am frühen Abend starteten wir vom Bahnhof Zoo aus zur Rückfahrt nach Luckenwalde. Nach dem Abendessen stand der weitere Abend zur freien Verfügung. Viele trafen sich in einem naheliegenden Biergarten, wo die jungen Wirtsleute allerdings kaum auf so viele Gäste eingestellt waren. Aber irgendwie schafften sie es dann doch, uns ganz ordentlich und zufriedenstellend zu bedienen. Ganz spät wurde es an diesem Abend nicht, zumal es so aussah, als ob ein Gewitter zu erwarten sei, das aber dann doch nicht kam – wohl aber etwas Regen, der wenigsten für etwa Abkühlung sorgte. Am Sonntag mussten die Koffer wieder gepackt werden. Nach dem Frühstück wurden die Koffer verladen und es hieß Abschied nehmen von Luckenwalde. Unser bewährter Reiseleiter war auch wieder zur Stelle und es ging gleich los in Richtung Jüterbog, wo uns ein anderer ortskundiger Reiseleiter, in regionaler Tracht gekleidet, erwartete. Dieser erklärte uns einige historische Besonderheiten dieser von Friedrich dem Großen gegründeten Stadt, die lange Jahre russische Garnisonsstadt war. Er wusste auch auf nette Art und Weise zu erklären, wie der Name „Jüterbog“ entstanden ist (u.a. aus „juter Bock“. Dies rief eine Magd aus, die ihren Ziegenbock bei einem Besuch einer Windmühle an einen Flügel angebunden hatte und ihn nach kurzer Zeit an sich vorbeifliegen sah und dann entsetzt „Mein juter Bock“ ausrief). Nach Jüterbog stand Kloster Zinna auf dem Programm. Dort gab es während der Besichtigung den berühmten „Klosterbruder“ zu probieren. Der Klosterbruder ist ein Kräuterschnaps, der nach einem überlieferten Rezept neuerdings von der Großbrennerei Berendsen vertrieben wird. In der Nähe des Klosters Zinna gab es auch einige nette Gaststätten, in die wir zum Mittagessen einkehrten. Danach traten wir die Heimreise an und kamen gegen 17.00 Uhr am Steinhuder Meer an, wo ein Abendessen für uns bestellt war. Nach einem kurzen Spaziergang am Ufer des Steinhuder Meeres begann die letzte Etappe unserer Rückfahrt nach Lembeck, das wir mit fast völlig geleertem Bus-Kühlschrank etwas verspätet gegen 22.30 Uhr erreichten. |
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Fotos von der Pflanzenbörse im letzten Jahr
Fachkundige Beratung durch unseren Ehrenvorsitzenden und ehemaligen Schlossgärtner Heinrich Nottelmann
Fachsimpeln am lebenden Objekt: Theo Arentz, der Designer unseres Vereinslogos, im lebhaften Gespräch mit einer Kundin. Unter dem Schriftzug „Laurentius“ unser Vorstandsmitglied Franz Schaepers
Hochbetrieb auf dem Schulhof: rechts Ludwig Drüing, 2. Vorsitzender, links daneben in Rückenansicht Herbert Winkelmann, 1. Vorsitzender; Theo Arentz im Gespräch mit Heinrich Nottelmann
Hinter der Theke: Unser Kassierer Alois Büscher und Franz Schaepers; 3. von rechts: 1. Vorsitzender Herbert Winkelmann Als Fotograf natürlich nicht im Bild – obwohl er immer im Bilde ist – unser Schriftführer und Vereinsfotograf Theo Dammann.
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