Lembeck – Flieder für Frauenmantel, Rhabarber für Heidekraut´- Tauschhandel wie in alten Zeiten gab´s am Samstag Vormittag bei der 11. Pflanzentauschbörse an der Laurentiusschule, veranstaltet vom “Verein der Gartenfreunde Lembeck”.
Wer wollte, konnte hier eigene Setzlinge und Ableger aus dem heimischen Garten mitbringen und dafür etwas anderes mitnehmen – “wir verlangen nur einen kleinen Obulus von 50 Cent oder einem Euro pro Töpfchen oder Pflanze”, erklärt der 2. Vorsitzende des Vereins, Ludwig Drüing. Denn das Tauschprinzip wird nicht immer eingehalten. Und so bezahlen die meisten der Kunden für das grüne Gut – bei den Preisen war da auch der Weg von Heiden oder Dorsten nicht zu weit. Wo sonst bekommt man schon einen ganzen Hänger voll Bambus für 10 Euro?
Glückssache
Übrig gebliebene Pflanzen gehen am Ende der Börse an den Lembecker Kindergarten oder andere Einrichtungen – “es ist ja ein bisschen Glückssache, was angebracht und mitgenommen wird”, so Drüing.
Es geht also weniger um die Einnahmen als um den Austausch von Pflanzen und wichtigen Gärtnertipps. Seit 102 Jahren sind das Wissen und die Freude am Gärtnern Sache der Lembecker; mehrmals im Jahr finden Vorträge von Gartenbauingenieuren und anderen Fachleuten statt, die Themen reichen von “Die Orchidee” bis hin zum “Obstbaumschnitt”.
Allee anlegen
Apfelbäume stehen auch im Mittelpunkt des nächsten großen Projekts der Gartenfreunde: Gemeinsam mit Schlossbesitzer Graf Merveldt wollen sie die Apfelsorte “Lembecker Lokal” wieder populär machen und eine ganze Allee vom Schlossparkplatz bis hin zur Alten Orangerie anlegen. In den nächsten zwei Jahren bis zur Realisierung dieses Vorhabens läuft noch die Arbeit an der Veredelung der Sorte. Bis dahin haben die rund 120 Vereinsmitglieder aber noch genug Zeit für Radtouren, Ausflüge und natürlich das, was das grüne Herz besonders begehrt: die Arbeit im heimischen Garten. – kab
11. April 2006 | Quelle: Dorstener Zeitung