Dorsten – Weitreichende Folgen werden die Schließungen zweier Hauptschulen in Dorsten haben. –
Kommt es tatsächlich dazu, dass Wulfen die Matthäusschule verliert und Hervest die Josefschule, gehen Laurentiusschule (Lembeck) und Dietrich-Bonhoeffer-Schule (Holsterhausen) gestärkt, aber auch gefordert aus dem Rennen hervor.
Langsamer Übergang
Günter Lakenbrink – , Leiter der Laurentiusschule Lembeck, der sich naturgemäß über den positiven Ausgang für seine Schule freut, kann Eltern so weit beruhigen, dass es einen langsamen Übergang geben wird: “Wir können durchaus weitere Schüler aus Wulfen aufnehmen, für eine solide Zweizügigkeit haben wir auch die Räume. Allerdings ist zum jetzigen Zeitpunkt ja noch gar nicht klar, wie sich die Schüler angesichts allgemein sinkender (Schüler-)Zahlen verteilen werden.”
Offene Fragen
Vor einigen offenen Fragen steht auch der Leiter der Korczakschule, Werner Landmann – . Er bedauert die mögliche Schließung der benachbarten Matthäusschule außerordentlich, “weil wir eine sehr gute Zusammenarbeit pflegen”. Bislang kooperierten Förder- und Hauptschule insbesondere dann, wenn Schüler mit Defiziten in sozialer und emotionaler Entwicklung nach ihrer Zeit an der Korczakschule wieder an die Regelschule zurückgeführt werden: “Unser Auftrag ist es u.a., diese Jugendlichen zu stabilisieren und sie bei ihrer Aufnahme an der Regelschule zu begleiten.” Die Zusammenarbeit zwischen Matthäus- und Korczakschule habe sich sehr gut entwickelt, schon wegen ihrer räumlichen Nähe. “Bei Problemen konnten wir schnell Abhilfe schaffen.” An welcher Schule, ob in Dorsten oder Lembeck, diese Kinder nun aufgefangen werden, weiß Landmann noch nicht. Aber: “Wir haben bei der Stadt bereits eine Stellungnahme dazu abgegeben.”
Angebote erweitern
Nutznießer der Schulschließung in Hervest wird in Holsterhausen auch die Dietrich-Bonhoeffer-Schule sein. Die Hauptschule im Schulzentrum Pliesterbecker Straße verfügt über ausreichend Räume, um den Zustrom bewältigen zu können. Konrektor Helmut Berg – (Foto) feilt mit dem Kollegium an einer Erweiterung des Angebotsspektrums der Schule.
“Wir haben schon lange einen Ganztagsbetrieb und planen jetzt noch die Einrichtung einer Elternschule. Verstärken werden wir zudem Angebote beim Bewerbungstraining, außerdem gibt es im nächsten Jahr eine Ausbildungsmesse in unserem Haus. Und wir wollen mehr Fachkräfte aus Betrieben zu uns holen. Schließlich ist es eine Stärke der Hauptschule, ihren Absolventen einen guten Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln.”
Helmut Berg sieht angesichts weiter sinkender Schülerzahlen weitere Herausforderungen auf das Schulzentrum zukommen: “Es wird nicht bei der Schließung zweier Hauptschulen bleiben”, prophezeit er. – eng
19. Oktober 2006 | Quelle: Dorstener Zeitung