Lembeck – Jahrzehntelang war der Fischotter aus NRW verschwunden. Jetzt gibt es sichere Zeichen, dass er wieder an Fluss- und Bachläufen heimisch geworden ist. Eigens um ihm auf die „Spur“ zu kommen, wurden an der Biologischen Station in Lembeck jetzt Spurensucher geschult.
„Seit 2009 haben wir eine kleine Population von cirka 15 Tieren im Münsterland“, berichtet Niels Ribbrock, Landschaftsökologe und einer der Referenten. Zuerst ließen sich die ersten Tiere in den Heubachniederungen zwischen Haltern und Dülmen nieder.Der Fischotter ist sehr scheuMittlerweile haben sie auch Dorsten erreicht und leben in den Lippeauen an der Stadtgrenze zu Marl. Angler haben berichtet, dass sich ein Tier beim Nachtangeln sogar füttern ließ. „Das ist sehr ungewöhnlich, denn die nachtaktiven Tiere sind sehr scheu“, weiß Niels Ribbrock.Personell ist die Bio-Station nicht in der Lage, nach dem Fischotter Ausschau zu halten. Grund genug, das Seminar mit den Spurensuchern durchzuführen. Steffi Maas-Timpert ist Mitarbeiterin in der Bio-Station und fand das Thema spannend. Von ihrer Wohnung im Stadtsfeld aus unternimmt sie häufig Spaziergänge an der Lippe und wird jetzt mit geschultem Blick nach den Tieren oder ihren Hinterlassenschaften Ausschau halten.
Bis zu fünf Kilo schwere Tiere
Meist wird man von den circa ein Meter langen und bis fünf Kilo schweren Tieren nur Spuren finden oder Ausscheidungen. „Sind Gräten und Schuppen in Hinterlassenschaften, ist das ein sicheres Zeichen für den Fischotter“, erklärt Ribbrock.
Für Dorsten hält der Mitarbeiter der Biologischen Station einen Bestand von zehn Tieren für realistisch. Als Lebensraum kommt nicht nur die Lippe infrage, Wien- und Hammbach bezeichnet Niels Ribbrock als ideal.
Quelle: Dorstener Zeitung (Rüdiger Eggert)
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