DORSTEN Die Tage der selbstständigen katholischen Gemeinden in Dorsten sind gezählt. Das geht aus einer Erklärung hervor, die am Wochenende in den Gottesdiensten verlesen wurde. Das Bistum Münster plant in Zukunft mit drei Großgemeinden. Bislang gibt es sie nur im Süden der Stadt.
Der Generalvikar des Bistums, Norbert Kleyboldt, und der Personalchef des Bistums, Hans-Bernd Köppen, hatten am Mittwoch alle pastoralen Mitarbeiter des Dekanats Dorsten zu einer außerordentlichen Versammlung eingeladen. Dort erläuterten sie mit Hinweis auf die äußerst angespannte Personallage im Bistum die Planungen für den Zuschnitt der Pfarrgemeinden in Dorsten.
Holsterhausen und Hervest zusammen
Demnach soll es neben der Großgemeinde St. Agatha im Süden der Stadt auch eine Großgemeinde in der “Mitte” geben, die sich aus St. Paulus, St. Josef und St. Marien (Hervest) sowie St. Bonifatius und St. Antonius (Holsterhausen) zusammensetzt. Im Norden plant das Bistum unabhängig von den Widerständen aus Wulfen und Deuten mit einer Großgemeinde aus St. Laurentius (Lembeck), St. Urbanus/ St. Ewald (Rhade), St. Matthäus (Wulfen), Herz-Jesu (Deuten) und St. Barbara (Wulfen-Barkenberg).
Die Vertreter der Bistumsleitung betonten in der Versammlung, “dass dies der für die Zukunft endgültige Zuschnitt der Pfarrgemeinden” sei, heißt es in der Erklärung, die Dechant Ulrich Franke in Abstimmung mit dem Bistum formuliert hatte. Einen genauen Zeitplan gibt es offenbar noch nicht.
Bischof wünscht lebendiges Leben vor Ort
Der Generalvikar betonte in der Versammlung am Mittwoch, dass auch dem Bischof nicht an einer zentralistisch organisierten Großgemeinde gelegen sei, sondern an lebendigem Leben vor Ort, heißt es in der Erklärung weiter. Er bittet die Gemeinden, die bischöflichen Planungen mitzutragen und selbst zu gestalten.
► Zumindest im Norden der Stadt scheint das schwierig zu sein. Eine anschließende Versammlung der Gremienmitglieder und Geistlichen der Gemeinden St. Laurentius, St. Urbanus, St. Matthäus, Herz-Jesu, St. Barbara mit der Bistumsleitung, in der der Generalvikar wiederholt für das Zusammengehen der Gemeinden warb, endete am Mittwoch ergebnislos.
Nach Informationen der Dorstener Zeitung hatten St. Matthäus und Herz-Jesu den Vorschlag unterbreitet, dass die Nord-Gemeinden in den nächsten Jahren in Form einer Seelsorgeeinheit zusammenarbeiten könnten. Die Gemeinden blieben dann eigenständig, die Seelsorge in den Gemeinden könnte zentral über einen Seelsorgerat geregelt würde. Wenn das nicht funktionieren würde, könne man in einigen Jahren ja über eine Fusion reden. Den Vertretern des Bistums und wohl auch den übrigen Nord-Gemeinden war dieser Vorschlag offenbar zu vage. Tenor: Am Ende muss die Fusion stehen.
Quelle: Dorstener Zeitung