Lembeck allgemein

“Der Zug fällt aus, weil der Zugführer verschlafen hat”

LEMBECK Alles wird gut? Diesen Eindruck, den eine NWB-Zwischenbilanz zuletzt erwecken könnte, teilt eine Lembecker Nordwestbahn-Kundin ganz und gar nicht. Sie hat nach eigenen Angaben die abenteuerlichsten Erfahrungen gemacht – unter anderem fiel ein Zug aus, weil der Zugführer verschlafen hat.

Foto: Guido Bludau
Foto: Guido Bludau

“Seit zweieinhalb Jahren mache ich die abenteuerlichsten Erfahrungen. Und ich kann nicht erkennen, dass es besser wird.”

So sei erst am letzten Samstag morgens um 7:39 Uhr der „Coesfelder“ erneut ersatzlos ausgefallen. Was für die NWB-Kundin aus mehreren Gründen schmerzlich ist: Von ihrer Wohnung hatte sie mit dem Rad bereits 20 Minuten zum Lembecker Bahnhof gebraucht. Nun musste sie nach Rhade weiterfahren, um von dort aus mit dem „Borkener“ nach Gladbeck-Zweckel zu gelangen.

Verflucht

Weiter ging es wieder mit dem Rad ins Gladbecker Zentrum, wo die Lembeckerin bereits sehnlichst erwartet wurde: „Ich pflege dort übers Wochenende meine 87-jährige Mutter, die auf Hilfe angewiesen ist. Anderthalb Stunden Verspätung wie am Samstag treffen sie hart.“

Nach ihren Worten hat die Frau in den zurückliegenden Jahren schon oft verflucht, dass sie auf die Bahn angewiesen ist. Das lag nicht nur daran, dass wiederholt Züge ausfielen oder sich erheblich verspäteten und dass sie im voll besetzten letzten Waggon oft kaum Platz für sich und ihr Rad fand. Hier nur einige von vielen Episoden:

„Weil das Trittbrett sich häufig nicht ausfahren lässt, musste ich mein Fahrrad oft aus großer Höhe auf den Bahnsteig wuchten. Ergebnis: Immer wieder Defekte, die repariert werden müssen. Unlängst waren gleich neun Speichen gebrochen.“
„Als der Fahrkarten-Automat in Lembeck defekt war, gab es auf Knopfdruck die automatische Auskunft: Lösen sie die Fahrkarte im Zug.“ Also wartete ich drin auf den Schaffner. Aber der ließ sich meinen Personalausweis geben und ich erhielt einen Zahlungsbescheid über 44 Euro. Überwiesen habe ich das Fahrgeld von 4,60 Euro, worauf ich dann sogar 139 Euro zahlen musste. Ich hätte selbst im Zug den Schaffner suchen müssen, darauf gab es aber keinen Hinweis.“
„Ein anderes Mal hing an der Tür des Fahrrad-Waggons am Zug-Ende ein Zettel: ,Tür defekt, anderen Einstieg benutzen.‘ Als ich dorthin wollte, fuhr der Zugführer ab und ließ mich auf dem Bahnsteig stehen.“
„Vor ein paar Wochen, ebenfalls am Samstag, kam jemand aus dem Bahnhof Lembeck und informierte uns: „Der Zug fällt aus, weil der Zugführer verschlafen hat!“

Eine NWB-Stellungnahme liegt noch nicht vor, weil deren Sprecher gestern nicht zu erreichen war. 

Quelle: Dorstener Zeitung (Klaus-Dieter Krause)

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